Man will sich eigentlich nur ein oder zwei Rippen Schokolade gönnen. Und plötzlich hat man eine ganze Tafel gegessen. Einen gesünderen Umgang mit Süßem lernt man in den kostenlosen Online-Seminaren der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Die Prägung des Geschmacks beginnt schon im Mutterleib, erklärt Anna Brandtner, Ernährungswissenschafterin aus Baden.
„Je nachdem, was die Mutter isst, gehen gewisse Aromen ins Fruchtwasser über. So lernt das Ungeborene die ersten Aromen kennen. Und auch die Muttermilch hat einen süßlichen Geschmack“, so die Expertin. Ganz auf Zucker zu verzichten, fällt vielen schwer, ist aber auch nicht notwendig. Man kann seinen Geschmack aber schulen, um mit weniger Zucker auszukommen. Fruchtsäfte sollten nicht pur getrunken, sondern im Verhältnis eins zu zwei mit Wasser verdünnt werden. Stark gesüßtes Knuspermüsli kann eins zu eins mit Haferflocken gestreckt werden.
Beim Backen kann man ein Drittel der angegebenen Zuckermenge weglassen – ohne, dass es dem Rezept schadet. Oder man ersetzt einen Teil des Zuckers durch Apfelmus. Marmelade gibt es auch mit einem höheren Fruchtgehalt oder kann mit drei zu eins Zucker selbst eingekocht werden. Süßes zusätzlich mit Zucker zu bestreuen, kann man sich sparen.
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 15.5.2023
Bei abgepackten Lebensmitteln lohnt sich ein genauer Blick auf die Nährwerte und Zutatenliste. „Die Zutaten sind nicht willkürlich gewählt, sondern mengenmäßig geordnet. Wenn Zucker an zweiter oder dritter Stelle steht, weiß ich, dass viel Zucker enthalten ist. Gesund sind Produkte, die maximal fünf Gramm Zucker pro 100-Gramm-Lebensmittel enthalten, bei Getränken sind es 2,5g Zucker auf 100 Milliliter."
Um Heißhunger vorzubeugen, sollte man regelmäßig essen. Zwischendurch zu essen, ist hingegen kontraproduktiv: „Das führt dazu, dass jedes Mal der Blutzucker steigt und dann rasch wieder abfällt. Und dieser Abfall macht sich dann eben häufig als Heißhungergefühl bemerkbar“, so Brandtner.
Rezept: Apfelmus-Muffins
Zutaten für 12 Stück:
– 70 g zimmerwarme Butter
– 70 g Zucker
– ein TL Zimt
– zwei Eier
– 200 g ungezuckertes Apfelmus
– 130 ml Milch
– 250 g Dinkelvollkornmehl
– ein Päckchen Backpulver
– Nüsse, Samen oder Haferflocken
Zubereitung: Backrohr auf 180 Grad vorheizen. Butter mit Zucker schaumig schlagen. Nach und nach Zimt, Eier, Apfelmus und Milch unterrühren. Mehl mit Backpulver mischen und langsam unter den Teig heben. Teig auf zwölf Muffinformen verteilen. Mit gehackten Nüssen, Samen oder Haferflocken bestreuen. Backzeit: ca. 25 Minuten.
(Rezept zur Verfügung gestellt von der ÖGK)