Sujetbild Ätherische Öle
pixabay.com
pixabay.com
Gesundheit

Ätherische Öle zum Wohlfühlen

Wirklich reine, ätherische Öle haben einen hohen Preis. Damit könne man dem Körper aber viel Gutes tun, ist Apothekerin Angelika Borger überzeugt und verrät welche Öle etwa entspannend wirken und worauf man bei deren Verwendung achten sollte.

Wie erkenne ich die Qualität von ätherischen Ölen?

"Achten Sie beim Kauf von ätherischen Ölen auf Qualität, denn nur 100 Prozent reine Öle wirken auch auf Körper und Seele. Qualität hat ihren Preis. Wenn sie sich vorstellen, wieviel Pflanzenmaterial für die Gewinnung der unterschiedlichen Öle notwendig ist, ist dies nicht weiter verwunderlich: 160 kg Berglavendel für ein Kilogramm Lavendelöl, 1.500 kg Bitterorangenblüten für ein Kilogramm Neroliöl, zwei Tonnen Rosenblätter für ein Kilogramm Rosenöl.

Das Etikett gibt stets Auskunft über die Qualität von ätherischen Ölen. Hersteller 100 Prozent reiner Öle verpflichten sich, den deutschen und lateinischen Pflanzennamen, das Ursprungsland der verwendeten Pflanzenteile sowie eine Chargennummer, also quasi eine Kontrollnummer der Herstellung, ein Herstellungs- oder Abfülldatum sowie ein Verfallsdatum anzugeben. Um diese Qualität auch aufrecht zu erhalten, sollten diese Öle stets in dunklen Flaschen, bei gleichbleibender Temperatur aufbewahrt werden und nur, wenn unbedingt notwendig, das Fläschchen geöffnet werden, damit nicht zu viel Luftsauerstoff hinzukommt und die Haltbarkeit beeinträchtigt wird", sagt Apothekerin Angelika Borger.

Worauf ist bei der Anwendung ätherischer Öle zu achten?

"Ätherische Öle sind hochkonzentriert und daher muss man bei der Dosierung besonders vorsichtig sein. Die meisten Öle dürfen nicht pur auf die Haut aufgetragen werden (Ausnahme: Teebaumöl bei Pickeln, Lavendel bei Insektenstichen). Hände weg von bestimmten Ölen bei Kindern (ÄÖ bei Kindern keinesfalls unter 6 Monaten, unter 3 Jahren nur mit Vorsicht, keinesfalls Kampfer, Eukalyptus und Menthol, führen zu Atemproblemen).

Manche ÄÖ sind phototoxisch (Zitrone, Limette, Bergamotte), das heißt sie können eine Überempfindlichkeit der Haut verursachen, wenn man sie auf die Haut aufgetragen hat und zum Beispiel ein Sonnenbad nimmt. Daher nach der Anwendung bitte stets zumindest vier Stunden direkte Sonneneinstrahlung meiden. Mein Tipp holen sie sich stets professionelle Hilfe im Vorfeld einer Anwendung, so steht dem Dufterlebnis nichts mehr im Weg."

Lavendel
ORF
Über 100 Kilogramm Lavendel braucht man auch für ein Kilogramm Lavendel-Öl

Wie weiß ich, ob ich ein Öl vertrage?

„Vor der Anwendung eines ätherischen Öles empfehle ich stets einen Verträglichkeitstest durchzuführen. Tropfen sie ein Trägeröl wie Oliven- oder Mandelöl zusammen mit einem Tropfen ÄÖ in ihre Armbeuge und beobachten sie, ob sich eine allergische Reaktion bildet. Sollte dies der Fall sein, bitte sofort mit einem Öl abwischen. ÄÖ sind nicht wasserlöslich, somit können sie mit Wasser auch nicht von der Haut entfernt werden.“

Wie kann ich mir Gutes tun?

Raumbeduftung: "Sie kommen nach einem harten Arbeitstag nach Hause, sind müde, doch es muss noch Hausarbeit erledigt werden? Kein Problem ich habe eine Duftmischung für sie, sie wirkt erfrischend, belebend, konzentrationsfördernd, aber auch stresslösend. Die Zypresse, in Kombination mit Tanne sowie Lemongras und Pfefferminze sorgen für ein erfrischendes Raumklima.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 10.5.2023

Lemongras und Pfefferminze sollten in der Duftmischung überwiegen. Doch diese Mischung bitte nicht anwenden, wenn sich auch Kleinkinder im Raum befinden. Bei Duftlampenanwendung gilt folgende Richtlinie: Für eine Raumgröße von circa 18 Quadratmeter Raumgröße verwendet man fünf Tropfen der ÄÖ-Mischung. Bitte vermeiden sie eine Dauerbeduftung. Ungefährlicher als Duftlampen sind sogenannte Aroma-Vernebler, hier wird das Öl mit Wasser mittels Ultraschall verdunstet und im Raum vernebelt oder aber sie verwenden Duftsteine aus Terrakotta, auf die zwei Tropfen der ÄÖ-Mischung aufgetropft werden."

Bad: „Wie bereits erwähnt lösen sich ÄÖ nicht im Wasser, damit es sich aber trotzdem verbindet, benötigen wir einen sogenannten Emulgator. Dazu eignen sich für ein Vollbad zwei bis vier Esslöffel Obers, Honig, Molke oder Milch gemischt mit fünf bis zehn Tropfen ÄÖ. Mischen Sie zum Beispiel Mandelöl mit dem ätherischen Öl der Zeder, Myrte und Zitrone – ein solches Energiebad kann wahre Wunder bewirken. Ein entspannendes Bad können Sie auch nehmen, wenn Sie dem Wasser Benzoe (Seelenwärmer, der Geborgenheit und Schutz gibt), Lavendel und Rosengeranie zur Entspannung und Beruhigung beimengen.“

Haut: „Denken Sie nach dem Bad vielleicht einmal an ein Körperöl – Mandelöl oder Jojobaöl mit einer Mischung von Rose, Sandelholz und Geranie pflegt die Haut nach dem Bad, harmonisiert, regeneriert und wirkt ausgleichend und entspannend zugleich.“

Haare: „Wenn wir uns selbst verwöhnen möchten, dürfen natürlich auch die Haare nicht zu kurz kommen. Mischen Sie doch einmal 100 Milliliter Kamillentee mit ein bis zwei Tropfen Zitronenöl. Diese Spülung lassen sie auf den Haaren kurz einwirken und spülen danach gründlich mit Wasser nach. Diese Spülung gibt blonden Haaren zusätzlichen Glanz. Mandelöl, gemischt mit Kamillenöl in die Haarspitzen einmassiert und erst am nächsten Tag ausgewaschen, pflegt ihre Haarspitzen.“