Michael Schade
Daniela Matejschek
Daniela Matejschek
„Nahaufnahme“

„Barockmusik ist ein bisschen wie Schlager“

Seit zehn Jahren organisiert Sänger Michael Schade das Musikfestival „Barocktage Stift Melk“. Im Interview spricht er nicht nur über Barockmusik, sondern gibt auch Einblicke in seine Welt als achtfacher Vater einer großen Patchworkfamilie auf zwei Kontinenten.

„Wer noch nie in einem Barockkonzert war, weiß nicht, wie jazzig das sein kann, ein bisschen wie Pop oder Schlager“, so Michael Schade, der seine Faszination für diese Musikrichtung mittlerweile auch als Lehrender an der Universität für Musik und Angewandte Kunst in Wien an junge Menschen weitergibt. Österreich sei für ihn eine Heimat geworden, erzählt der Sänger, der seit Jahrzehnten weltweit auf Bühnen, Opernhäusern und in Konzertsälen auftritt.

Sendungshinweis

„Radio NÖ Nahaufnahme“, 21.5.2023

Die Eltern stammen aus Deutschland, 1965 wurde Schade in Genf geboren, aufgewachsen ist er in Toronto (Kanada). Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seiner jüngsten Tochter in Wien. Die sieben anderen Kinder leben in Australien. „Das ist der Preis, dass man nicht immer da sein kann, aber ich bin auch schon für zwei Nächte von Toronto nach Hause geflogen, um bei der Familie zu sein", sagt Schade. „Es ist wichtig, dass man auch der jungen Generation zeigt, dass es wichtig ist, für seine Passion zu leben.“

Michael Schade mit Alice Herzog
ORF NÖ
Kammersänger Michael Schade ist im Interview mit Radio-Niederösterreich-Moderatorin Alice Herzog zu hören

Michael Schade beherrscht vier Sprachen. Er war zwölf Jahre alt, als er mit seinen Eltern nach Kanada auswanderte. Eigentlich wollte er Tierarzt werden, auch einer seiner Papageien konnte schon die „Arie der Nacht“ aus der Zauberflöte singen.

„Irgendwann hat sich in meinem Leben alles gedreht und ich habe mein Hobby, das Singen, zum Beruf gemacht", erzählt Schade am Sonntag in der „Nahaufnahme“ auf Radio Niederösterreich. Entstanden ist daraus eine Weltkarriere, die bis heute andauert. „Ein Leben ohne Musik ist für mich unvorstellbar“, so Schade.