Maria Biljan-Bilger zählte zu den bedeutendsten österreichischen Gegenwartskeramikerinnen. Die Halle, die Friedrich Kurrent quasi als Museum für das Werk seiner 1997 verstorbenen Frau geplant und erbaut hat, ist selbst ein Kunstwerk. Kurrent nahm auf die archaisch anmutenden Keramikobjekte und Skulpturen und ihre weiche Formensprache Bezug.
So entstand eine Einheit von Keramiken und Architektur. Kein Putz, rohes Mauerwerk. Ein regelmäßiges Gebäude, das dennoch Unregelmäßigkeit zulässt, wenn etwa Felsen des Geländes in die Halle integriert sind oder ein wellenartiges Deckengewölbe sich der Betrachterin und dem Betrachter darbietet, das in dem Sinn baulich gar keines ist, erklärt der renommierte Architekt Hermann Czech, Vizeobmann des Vereins.
Caterina Grasl, Obfrau des Vereins, ordnet das ausgestellte keramische Werk von Maria Biljan-Bilger als „kraftvoll, unkonventionell, nicht an Details fixiert“ ein, mit Anleihen aus vielfältigen kulturhistorischen Epochen, bis zurück zur Steinzeit.
Auf Mitgliedsbeiträge angewiesen
Der ehrenamtliche „Verein der Freunde der Maria Biljan-Bilger Ausstellungshalle“ kümmert sich um Erhaltung, Vermittlung und wissenschaftliche Erforschung ihres Werks und erhält auch den Standort, die außergewöhnliche, architektonische Ausstellungshalle, seit Jahren am Leben. Eine Aufgabe, die auch generationenbedingt nicht leichter wird.
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 24.5.2023
Alles wird nur aus Mitgliedsbeiträgen finanziert, das Engagement weiterer Helfer und Helferinnen, auch jüngerer Generationen, wäre wünschenswert, sagt die Obfrau, um dieses einzigartige Kulturerbe und die Kunstwerke lebendig zu bewahren. Zu besichtigen ist die Maria-Biljan-Bilger-Ausstellungshalle in Sommerein von 1. Mai bis Ende Oktober jeden Samstag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr.