Irene Fuhrmann
ÖFB/Christopher Glanzl
ÖFB/Christopher Glanzl
„Nahaufnahme“

Fuhrmann: „Hart-herzliche“ Fußball-Chefin

Seit einem halben Jahr ist Irene Fuhrmann die Teamchefin des österreichischen Frauenfußball-Nationalteams. In der Radio-Niederösterreich-„Nahaufnahme“ erzählt die 40-Jährige von ihrem Weg der brotlosen Anfänge bis an die Spitze des Frauenfußballs.

In St. Pölten war Irene Fuhrmann maßgeblich an der Etablierung der Frauenfußball-Akademie beteiligt. Dort werden seit nunmehr zehn Jahren junge Frauen auf eine mögliche Profi-Fußballkarriere vorbereitet. Für die 40-jährige Fußballtrainerin, die seit Juli vergangenen Jahres auch die Chefin des österreichischen Frauen-Nationalteams ist, sei es irrelevant, "ob ich eine Frau oder ein Mann bin. Für mich ist dieser Teamchefposten ein echtes Privileg.“

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„Nahaufnahme“, 21.2.2021

Ihre neue Aufgabe übt Fuhrmann mit Begeisterung, aber auch mit der notwendigen Disziplin und Detailverliebtheit aus. „Hart aber herzlich trifft es ganz gut“, so die fußballbegeisterte Frau im persönlichen Interview auf Radio Niederösterreich. Dort erzählt sie auch von vielen Kindheitstagen mit ihrem älteren Bruder und seinen Freunden auf Fußballplätzen und von der Schülerliga, in der in ihrer Jugend noch keine Mädchen erlaubt waren.

Die Anfänge als junge Sportstudentin in der Frauenfußball-Bundesliga haben Fuhrmann sehr bald auch ins Frauen-Nationalteam geführt, das sie nunmehr als Trainerin leitet. Mit dieser Trainer-Spitzenposition wurde sie sowohl zu einer Vorreiterin für den Frauenfußball als auch allgemein für Frauen, die in einer Männerdomäne erfolgreich sind. „Ich lege meinen Fokus am liebsten auf sportliche Belange. Wenn ich andere damit positiv beeinflussen kann, möchte ich das auch gerne tun“, so Fuhrmann.

Jungen fußballbegeisterten Mädchen gibt die Nationalteamtrainerin den Ratschlag, neben der sportlichen Ausbildung auf eine gute Schulbildung zu setzen. Denn es nach wie vor gäbe es keine Garantie, dass Fußballerinnen von ihrem Beruf auch wirklich finanziell abgesichert leben können. Aus sportlicher Sicht blickt Fuhrmann auf die erfolgreichste EM-Qualifikation aller Zeiten zurück. Ihre große Vision wäre es, mit dem österreichischen Frauenfußballteam einmal an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen.

Ehepaar Hohenlohe: „Sind ein 24/7-Paar“

Gemeinsam arbeiten Karl und Martina Hohenlohe als Herausgeber und Eigentümer der Österreich-Ausgabe des Restaurantführers Gault Millau, Karl Hohenlohe arbeitet zudem als ORF-Opernball-Kommentator und Journalist, seine Frau Martina betreibt mit ihrem „Kochsalon“ einen erfolgreichen Food-Blog im Internet und ist erfolgreiche Kochbuchautorin. Außerdem sind sie Eltern von insgesamt fünf Kindern (drei leben noch zu Hause) im Alter zwischen einem und 31 Jahren. Am Valentinstag verrieten sie das Geheimnis ihrer 20-jährigen Ehe und warum sie auch heute noch so glücklich sind miteinander.

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„Nahaufnahme“, 14.2.2021

„Wo man seinen Frieden findet, ist in den eigenen vier Wänden und mit der eigenen Familie und das hat jetzt nichts mit der Pandemie zu tun“, sagt Martina Hohenlohe im persönlichen Interview. „Ich bin eine Stier-Frau und brauche Harmonie und Frieden. Daraus schöpfe ich meine Kraft.“ Kräftezehrend ist ihr Leben mit vielen Kindern – die jüngste Tochter Toni ist 17 Monate alt. Die beiden Teenagerkinder Lilly und Louis leben auch noch zu Hause.

Die späte Elternschaft kam überraschend, erzählen sie: „Ehrlicherweise war es für mich am Anfang schon ein Schock, weil ich ja weiß, wie anstrengend es ist, ein kleines Kind zu haben. Es ist rein körperlich wirklich anstrengend und ich bin am Abend schon richtig geschafft“, so die 47-Jährige. „Meine jüngste Tochter ist 17 Monate alt und in drei Monaten werde ich Großvater, das ist schon skurril“, meint Karl Hohenlohe, „aber ich fühle mich nicht als alter Vater. Vielleicht sehen das andere so – ich bin weder müder noch gelassener als ich es bei meinen älteren Kindern war. Es ist etwas vollkommen Normales und man ist sofort wieder in der Rolle drin.“

Karl und Martina Hohenlohe
ORF
Karl und Martina Hohenlohe in der „Nahaufnahme“

Der Humor spiele überhaupt eine große Rolle in ihrer Ehe, erzählen sie, aber auch die bewussten Auszeiten, die sie sich als Ehepaar nehmen. „Jetzt während der Pandemie kann das auch ein gemeinsamer Filmeabend bei einem Glas Rotwein sein“, so Martina Hohenlohe. In der eigenen Küche, in der auch alle Rezepte für ihre Kochbücher und ihren „Kochsalon“ ausprobiert werden, habe sie selbst gerne das Zepter in der Hand: „Ich koche einfach wahnsinnig gerne und bin ehrlicherweise auch sehr dominant in der Küche.“ Obwohl sich ihr neues Kochbuch („Easy“) speziell an Neueinsteiger und Spätberufene in der Küche richtet, konnte sie ihren Mann bisher nicht so recht für das Kochen begeistern. „Er ist es, der gerne mit dem Handy filmt und fotografiert, was im Kochsalon entsteht“, erzählt sie.

„Wir sind ein 24/7-Paar, wir arbeiten zusammen und leben zusammen und damit hat sich mit der Pandemie wenig verändert. Wir sind im Prinzip extrem symbiotisch“, so Martina Hohenlohe im persönlichen Interview. „Ich finde auch, dass wir ein unglaubliches Glück haben, dass wir uns beide haben. Im Grunde ist es eine unglaublich harmonische Beziehung“, so Karl Hohenlohe.

Sykora: Kommentator, Coach, Gastronom

Thomas Sykora arbeitet in vielen Branchen: Er war der beste Slalomfahrer der Welt, wurde ORF-Co-Kommentator, ist ausgebildeter Mentalcoach und in der Gastronomie tätig. Der zweifache Slalomweltcup-Gesamtsieger, Gewinner von insgesamt neun Weltcuprennen und Olympia-Dritter von Nagano 1998 ist in Ybbsitz (Bezirk Amstetten) im Mostviertel zu Hause. Skiausflüge gibt es natürlich mit der ganzen Familie, schildert Sykora in der „Nahaufnahme“: „Ich fahre lieber voraus und lasse meine Frau das Schlusslicht machen, weil wenn ich mir die Kinder anschaue, was die riskieren, da habe ich nur Angst beim Hinterherfahren“, so der Niederösterreicher. Auch wenn das Skifahren seiner Meinung nach ein „elitärer, kostenintensiver Sport“ geworden ist, meint er: „Skifahren zahlt sich immer aus. In keiner anderen Sportart kann man gemeinsam in der Natur eine so unbeschwerte Zeit verbringen.“

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„Nahaufnahme“, 7.2.2021

Seine Lebensrolle als fünffacher Familienvater (zwei Kinder stammen aus seiner ersten Ehe) erfülle ihn durchaus auch in sportlicher Hinsicht, denn: „Einen Großteil meiner Freizeit verbringe ich auf Fußballplätzen oder auch mit meiner Tochter Romy auf der Skipiste. Sie strebt eine Profikarriere an“, erzählt Thomas Sykora, der mit seiner zweiten Frau Verena in Ybbsitz ein neues Zuhause gefunden hat.

Thomas Sykora und Alice Herzog (links)
ORF/Herzog
„Ich habe als Jugendlicher viele Sportarten gerne gemacht, wie Tennis, Fußball und eben Skifahren", erzählt Thomas Sykora in der Radio-NÖ-„Nahaufnahme“ mit Alice Herzog

„Ich brauche die Freiheit und die Natur, ich könnte nie in einer Stadt leben“, sagt der Mostviertler über sein Zuhause. Von Ybbsitz pendelt Sykora zu seinen Gastronomielokalen, die er als Franchisenehmer seit einigen Jahren betreibt. Auch wenn die Herausforderung mit der Covid-19-Pandemie besonders groß sei, freue er sich bereits wieder auf die Zeit, wenn er seine Gäste selbst willkommen heißen kann.

Gastronomie und Skifahren seit Kindertagen

Das Interesse für das Gastrogeschäft stamme aus seiner Kindheit, als seine Eltern das ehemalige Hochkar-Schulskiheim leiteten und bewirtschafteten. Als Spross einer Familie mit Leistungssportlerinnen – die Tanten Liese Prokop und Maria Sykora waren Leichtathletinnen – sei er allerdings relativ spät ins Renngeschehen als Skiläufer eingestiegen. „Ich habe als Jugendlicher viele Sportarten gerne gemacht, wie Tennis, Fußball und eben Skifahren.“

Auf seine aktive Karriere blickt Thomas Sykora mit großer Dankbarkeit und Freude zurück, auch wenn eine Verletzung im Jahr 1999 schließlich den Anfang vom Ende bedeutet hat. Zwölf Operationen, tausende Therapiestunden, drei Jahre später zog Thomas Sykora den Schlussstrich unter seine aktive Rennfahrerkarriere: „Heute bin ich froh, dass ich mich damals so entschieden habe, denn ich kann heute größtenteils schmerzfrei das Leben mit meiner Familie und meinen Kindern genießen.“

Paul Ivic: Europas bester vegetarischer Koch

“Die Klimakrise hat längst auch unsere Küche erreicht“, sagt Paul Ivic, der mit seinen Restaurants in Wien und München bereits den Olymp der vegetarischen Küche erreichte. In der „Nahaufnahme“ erzählte er, welche persönliche Krise ihn vor zehn Jahren zum Umdenken bewegte.

„Anfangs bin ich für meine Ideen belächelt worden“, sagt der erfolgreiche Koch, „und noch heute kommen skeptische Menschen in mein Restaurants, die Angst davor haben, nicht satt zu werden. Aber wenn sie dann mit einem Lächeln nach Hause gehen, bestätigt das meine Arbeit.“ Sein Lokal in Wien ist eines von nur zehn vegetarischen Restaurants weltweit im Michelin-Sterne-Club. Dazu ist es das erste vegetarische Restaurant mit vier Hauben von Gault Millau.

Paul Ivic
ORF
Paul Ivic mit Radio-NÖ-Moderatorin Alice Herzog

Für die vegetarische Küche habe er sich vor etwas mehr als zehn Jahren entschieden, aus Überzeugung, hier mit dem Einsatz von biologischen, nachhaltigen und regionalen Lebensmitteln und der Verwertung von scheinbaren Nebendarstellern wie Wurzel, Blatt, Schale und Kern seine Vision von der Verbesserung der Welt auf kulinarischem Weg zu leben. „Ich esse Fleisch, aber viel weniger als früher“, so der vegetarische Spitzenkoch, der nach seiner Lehre in einigen renommierten Restaurants im In- und Ausland Erfahrungen gesammelt hat.

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„Nahaufnahme“, 31.1.2021

„Ich habe viel gearbeitet, mich sehr schlecht ernährt, dazu kamen Medikamente, Energydrinks und Alkohol. Anfang 30 war ich dann am Limit.“ Er erzählt von der Lebenskrise, die mit gesundheitlichen Problemen einherging und ihn selbst zum Umdenken gezwungen hat. „Ich war an einem Punkt, an dem ich die Freude am Kochen verloren hatte. Ich habe dann nicht nur meine Essgewohnheiten, sondern auch meine gesamte Lebensweise hinterfragt.“ Vieles von dem, was er heute lebt, stamme aus der eigenen Kindheit in Tirol und den Wurzeln seines Vaters in Kroatien. „Alles, was die Natur bietet, ist ein Luxus“, sagt Ivic. Dabei gehe es nicht um Verzicht, sondern darum, den eigentlich Wert und Geschmack von Lebensmitteln zu entfalten.