In Wr. Neustadt werden Unwetter erforscht

Das Europäische Unwetterforschungsinstitut ESSL wird im Juni ein Büro- und Trainingscenter in Wiener Neustadt eröffnen, teilte die Stadt in einer Aussendung mit. Die Einrichtung sei führend im Bereich Unwetter- und Extremwetterforschung.

Forschungsprojekte liegen in den Bereichen Hagel, Tornado, Gewitter, Überflutungen, Sturmböen sowie Klima. Darüber hinaus betreibt ESSL (European Severe Storms Laboratory) eine Unwetterdatenbank, die mehr als 40.000 Ereigniseinträge enthält. Im Zwei-Jahres-Rhythmus wird die europäische Unwetterkonferenz ECSS ausgerichtet, die Meteorologen aus der ganzen Welt zusammenführt.

Schild "Hochwasser"

APA/Helmut Fohringer

Im Zentrum stehen Hagel, Gewitter und Überflutungen

Zu diesen Aktivitäten kommt nun das Training dazu. Neben laufenden Seminarangeboten wird der Aussendung zufolge im Frühsommer das erste „ESSL Testbed“ gestartet, das Warnungsmeteorologen und meteorologische Produktentwickler (z.B. von Wettermodellen oder Warnungstools) an einem Ort zusammenbringen und damit einen Austausch von Wissen und Praxiserfahrung ermöglichen soll.

Schwerpunkt: Mittel- und Südosteuropa

Zu den Standortvorteilen wurde in der Aussendung - neben der Verkehrsanbindung und Wien-Nähe - das „interessante Unwetterklima“ in Wiener Neustadt angeführt. So rangiere der Tornado vom 10. Juli 1916 mit 32 Toten und mehr als 300 Schwerverletzten in der europaweiten Liste in Bezug auf die Anzahl der Todesopfer auf Platz vier.

Ein Schwerpunkt der Unwetterforschung werde auf Mittel- und Südosteuropa liegen. Bürgermeister Bernhard Müller (SPÖ) sieht in der Ansiedlung den Beweis für den internationalen Ruf, den sich die Stadt als Forschungs- und Fachhochschulstandort erworben hat.