Gföhl: Klare Mehrheit gegen Stupa-Projekt

Die Bevölkerung von Gföhl (Bezirk Krems) hat dem geplanten buddhistischen Stupa-Bau bei der Volksbefragung am Sonntag eine Absage erteilt. 67 Prozent der Wähler sprachen sich gegen das Projekt einer Wiener Stiftung aus, 33 Prozent dafür.

Bei einer Wahlbeteiligung von 52 Prozent wurde ein für den Gemeinderat bindendes Ergebnis erzielt. Eine Umwidmung des Grundstücks für die Errichtung eines Sakralbaus wird es somit nicht geben - mehr dazu in Gföhler stimmen über Stupa ab.

Betreiber akzeptieren Entscheidung

„Es ist eine demokratische Entscheidung, die wir natürlich akzeptieren“, sagte Elisabeth Lindmayer von der Lotos-Lindmayer-Privatstiftung in einer ersten Stellungnahme. Sie bedankte sich bei Bürgermeister Karl Simlinger (ÖVP) und einigen Gemeinderäten für die Unterstützung des Projekts, sagte aber auch, dass seitens der Gegner „sehr viel Hass geschürt“ wurde - „in einem Ausmaß, das ich gar nicht mehr für möglich gehalten hätte“.

Bürgermeister begrüßt „demokratische Reife“

Ortschef Simlinger, der für das Vorhaben eingetreten war, teilte im Hinblick auf die Wahlbeteiligung mit, er „begrüße die demokratische Reife der Bürgerinnen und Bürger“. Die Entscheidung des Volkes sei zur Kenntnis zu nehmen, denn die „Menschen haben immer recht“.

Stupa in Nepal

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Stupa war als Weltfriedensdenkmal geplant

Mit dem Stupa, der auf einer Anhöhe im Osten Gföhls gebaut werden hätte sollen, war das größte Weltfriedensdenkmal dieser Art in Europa geplant. Neben dem etwa 30 Meter hohen Bau mit 20 Metern Durchmesser waren auf dem zwei Hektar großen Areal auch ein Gebäude für Mönche und Parkplätze für Besucher geplant. Jährlich hätte der Stupa 3.000 bis 5.000 Besucher in die Waldviertler Gemeinde locken sollen.

Das Grundstück für den jetzt abgesagten Bau befindet sich bereits im Besitz der Stiftung. Was nun damit geschehen soll, werde man in Ruhe überlegen, so Lindmayer. Ganz aufgegeben habe man die Hoffnung auf ein derartiges Denkmal - wo auch immer - aber noch nicht: „Wenn etwas an uns herangetragen wird, sind wir gerne bereit, uns weiter zu engagieren“, sagte sie weiter.