Schottergruben sollen renaturiert werden

Im Bezirk Gänserndorf im Weinviertel ist auf 110 Hektar ein großes Renaturierungsprojekt geplant. Rund um Markgrafneusiedl sollen die Schottergruben zugeschüttet werden. Fünf Unternehmen haben gemeinsam dieses Projekt in Angriff genommen.

Wo jetzt noch staubige Gruben sind, soll man in Zukunft spazieren gehen können. Rund um Markgrafneusiedl sei die Umwelt durch 200 Jahre langen Schotterabbau in Mitleidenschaft gezogen, die Staubbelastung erheblich.

Bagger schaufelt Schotter

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Schottergruben mit Bauschutt auffüllen

Die Schottergruben sollen nun mit Bauschutt gefüllt werden, sagt der Geschäftsführer der „Errichtungsgesellschaft Marchfeldkogel“, Matthias Reisner.

„Es geht bei diesem Projekt darum, alte Wunden in der Landschaft zu verschließen. Die Schottergruben wurden bisher in Einzelflächen verfüllt. Und nun soll erstmals auf einem zusammenhängenden Areal von etwa einem Quadratkilometer eine geordnete Deponierung des Materials und anschließend ein Naturschutzprojekt realisiert werden“, so Reisner.

grüne Flächen

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Statt für Schottergruben soll bald Platz für Landwirtschaft und Parkflächen sein

Teil für Landwirtschaft, Teil zum Spazierengehen

Das gesamte Gelände, das nordwestlich von Markgrafneusiedl liegt, befinde sich in einem Natura 2000- und Vogelschutzgebiet, die Frage der Nachnutzung daher bedeutend. Nach den aktuellen Planungen soll im nördlichen Teil extensive Landwirtschaft betrieben werden, im südlichen Bereich hingegen ein parkähnliches Erholungsgebiet entstehen, das auch Lebensraum für im Marchfeld selten gewordene Tiere und Pflanzen bieten soll.

UVP noch ausständig

Für die Verfüllung des Areals würden etwa 23 Mio. Kubikmeter Baurestmassen und Bodenaushub benötigt. Obwohl für einzelne Flächen schon Bewilligungen vorlägen, werde das Gesamtprojekt einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterzogen. Dies sei aufgrund des Umfangs nötig - und weil die verwendeten Materialien rein nach rechtlicher Definition als Abfälle gelten.

Wegen der Vielzahl der Sachverständigen und Parteien rechne man mit einer Genehmigung erst im Laufe des kommenden Jahres. Die Gemeinde Markgrafneusiedl befürworte das Projekt.