Semmeringtunnel wird weiter bekämpft

Die Gegner des Semmeringtunnels geben nicht auf. Unter anderem erhob die Umweltschutzorganisation Alliance for Nature beim Verwaltungsgerichtshof Beschwerde gegen den naturschutzbehördlichen Bescheid des Landes NÖ.

Semmering Basis Tunnel

ÖBB

Der Tunnel gilt auch als wichtige Verbindung im transeuropäischen Netz

Damit der Semmering-Basistunnel nicht überflutet wird, müssen jeden Tag 38 Millionen Liter Wasser aus dem Berg geholt werden. Das Wasser wird dafür in Drainagen abgeleitet - der Naturschutz gehe damit jedoch den Bach runter, kritisiert der Geschäftsführer der Alliance for Nature, Christian Schuhböck.

Prüfung auf mögliche Formalfehler

Die Umweltschutzorganisation reichte Beschwerde gegen die naturschutzbehördliche Bewilligung ein. Der Verwaltungsgerichtshof wird somit prüfen, ob bei Teilen der Baubewilligung alle Vorschriften eingehalten wurden. Neue Gutachten werden allerdings nicht eingeholt, und es kann auch keine inhaltliche Entscheidung getroffen werden, heißt es. Es wird also geprüft, ob es bei der Erteilung der Baubewilligung Verfahrensfehler gab.

Experten des Landes Niederösterreich blicken der Prüfung des Verwaltungsgerichtshofes allerdings gelassen entgegen, sie gehen davon aus, dass es keine Bauverzögerungen geben wird. Ende April fiel der offizielle Startschuss - mehr dazu in Spatenstich für Jahrhundertprojekt.

Der Tunnel zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag wird aus zwei parallel geführten Röhren bestehen, einen Durchmesser von zehn Metern haben und 27,3 Kilometer lang sein. Nach seiner Fertigstellung wird er einer der längsten Bahntunnel Österreichs sein und auf der Südbahn Fahrtgeschwindigkeiten bis zu 250 km/h erlauben.

„Moderne Infrastruktur für die nächsten Generationen“

Die Strecke zwischen Wien und Graz soll somit um eine halbe Stunde verkürzt werden, heißt es bei den ÖBB. Der Semmering-Basistunnel gilt auch als wichtige Verbindung im transeuropäischen Netz, vor allem im Güterverkehr. 2024 soll der Tunnel fertiggestellt sein. Mit dem neuen Bahntunnel werden laut Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) außerdem Arbeitsplätze und eine moderne Infrastruktur für die nächsten Generationen geschaffen - mehr dazu in Bures: „Kein Tunnel der Welt rechnet sich“.