Großeinsatz nach heftigen Unwettern

Nach heftigen Unwettern im Norden und Westen Niederösterreichs waren am Freitagabend 304 Feuerwehren mit insgesamt 4.200 Mann im Einsatz. Vor allem die Bezirke Gmünd, Zwettl, Waidhofen an der Thaya, Amstetten und Scheibbs waren betroffen.

Ein schweres Unwetter ging am frühen Freitagabend im Raum Amstetten nieder: Philipp Gutlederer vom Bezirksfeuerwehrkommando Amstetten berichtete von riesigen Hagelkörnern, heftigen Blitzen, starken Regenmengen, Sturm und Hagel. Insgesamt gab es bisher 670 Einsätze, doch die Zahl wird nach Einschätzung des Landesfeuerwehrkommandos noch steigen.

In Amstetten fielen tischtennisballgroße Hagelkörner

Auf der Westautobahn (A1) brachten die Niederschläge den Verkehr zwischen Amstetten Ost und West zum Erliegen. Tischtennisballgroße Hagelkörner gab es teilweise im Raum Amstetten, in Wieselburg fielen eiergroße Hagelbälle auf den Boden - laut dem niederösterreichischen Feuerwehrsprecher Franz Resperger dürfte kaum eine Glaskuppel oder Eternitabdeckung intakt geblieben sein.

Bäume umgerissen, unzählige Keller überflutet

Innerhalb von nur einer Stunde musste am frühen Freitagabend die Feuerwehr zu 150 Einsätzen in Niederösterreich ausrücken. Die Alarmierungen gingen im Minutentakt ein. Der Sturm riss Bäume um, die auf Straßen, Häuser und Leitungen fielen, Keller mussten ausgepumpt werden.

Große Schäden an zahlreichen Dächern bescherte der Hagel der Stadt Wieselburg. Dort unterstützte Katastrophenschutzlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP), selbst Feuerwehrmann, die Beschaffung von Schutzplanen und Abdeckmaterial, so Resperger.

Dachstuhlbrände nach Blitzschlag

In der Folge zog das Unwetter Richtung Osten weiter und betraf die Bezirke Melk und St. Pölten, wo u. a. in Herzogenburg ein Dachstuhl in Brand geriet, auch in Krems wurde ein Dachstuhlbrand gemeldet, vermutlich ebenfalls durch Blitzschlag. Resperger berichtete von einer Vielzahl an Einsätzen.

Auch im Waldviertel - etwa in Waidhofen an der Thaya, Horn, Gmünd und Zwettl - waren die Unwetter heftig. Dutzende Keller wurden überflutet, in Vitis kam es - möglicherweise durch Blitzschlag - zu einem Kaminbrand, der unter Kontrolle gebracht wurde.

Unterstützung kam auch von der Wiener Berufsfeuerwehr, die sich mit Schutzplanen auf den Weg nach Mannersdorf im Bezirk Melk machte. Alle 70 Hausdächer des kleinen Ortes seien durch Hagel in Mitleidenschaft gezogen worden, ein Drittel davon wurde massiv beschädigt, so Resperger.

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