Fall Kührer: Ermittler suchen weiter
30. Juni 2011: Zwei Nachbarn fanden in einem Erdkeller auf einem Grundstück in Dietmannsdorf (Bezirk Hollabrunn) die sterblichen Überreste von Julia Kührer, nur wenige Kilometer von Pulkau, dem Heimatort des Mädchens, entfernt.
APA/Hochmuth
Mädchen war fünf Jahre verschwunden
Julia Kührer verschwand am 27. Juni 2006 im Alter von 16 Jahren spurlos. Die genauen Umstände ihres Todes sind allerdings noch immer unklar. Im Februar 2012 wurde sie beigesetzt.
Der Besitzer des Grundstücks wurde festgenommen, kurz danach wieder freigelassen, weil nach Ansicht des Gerichts kein dringender Tatverdacht bestand. Eine Beschwerde der Staatsanwaltschaft Korneuburg beim Oberlandesgericht Wien wurde abgelehnt.
Die Ermittler machten zwei Autos ausfindig, die der Verdächtige zum Tatzeitpunkt besessen hatte. Sie wurden untersucht, jedoch keine brauchbaren Spuren gefunden. Auch die Todesursache kann trotz monatelanger Untersuchungen nicht mehr festgestellt werden.
Ermittler führen weitere Einvernahmen durch
Doch die Ermittler haben die Hoffnung nicht aufgegeben, sagt Friedrich Köhl von der Staatsanwaltschaft Korneuburg. Die Cold-Case-Spezialisten des Bundeskriminalamtes hätten den Fall nicht zu den Akten gelegt. Es gebe weitere Einvernahmen im Umfeld des Opfers. Der Hausbesitzer gilt bei den Ermittlungsbehörden nach wie vor als verdächtig, der 51-Jährige selbst beteuert seine Unschuld. Neue Gutachten seien allerdings keine in Auftrag gegeben worden.
APA/Pfarrhofer
Anfang Februar 2012, mehr als fünfeinhalb Jahre nach ihrem Verschwinden, wurde Julia Kührer in ihrem Heimatort Pulkau beigesetzt, Familie und Freunde konnten nach Jahren der Ungewissheit Abschied nehmen. Ob der Fall jemals aufgeklärt werden kann, ist unklar.
Links:
- Kührer-Ermittlungen noch bis Sommer (noe.ORF.at; 8.5.2012)
- Kührer: 30.000 Euro Belohnung ausbezahlt (noe.ORF.at; 26.3.2012)
- Bewegender Abschied von Julia Kührer (noe.ORF.at; 4.2.2012)