Soldat bei Panzerunfall ertrunken

Zu einem folgenschweren Panzerunfall ist es am Donnerstag in Allentsteig (Bezirk Zwettl) gekommen. Ein Schützenpanzer brach auf dem Übungsgelände ein und stürzte in die Tiefe. Ein Soldat kam dabei ums Leben, er dürfte ertrunken sein.

Der Unfall ereignete sich gegen 10.00 Uhr in der Nähe der Liechtensteinkaserne. Für den 21-jährigen Wachtmeister aus Allentsteig kam jede Hilfe zu spät, der Berufssoldat starb noch an der Unfallstelle. Er lenkte den Panzer und dürfte in dem sumpfigen Boden ertrunken sein. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand das Fahrzeug vollständig unter Wasser, Schlamm und Wasser waren ins Innere des Panzers eingedrungen.

Infografik Panzerunfall

Bundesheer

Ein zweiter Soldat wurde bei dem Unfall verletzt und musste mit dem Notarzthubschrauber ins Landesklinikum Krems geflogen werden. Der 27-Jährige erlitt Prellungen, habe das Spital aber noch am Donnerstag verlassen können, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Oberst Michael Bauer. Aufgrund der tragischen Ereignisse werde er die Nacht aber im Krankenhaus verbringen und psychologisch betreut, so Bauer.

Ausbildungsfahrt mit vier Grundwehrdienern

In dem Schützenpanzer befanden sich auch vier Grundwehrdiener, sie blieben unverletzt, werden aber ebenfalls psychologisch betreut. Die jungen Männer aus den Bezirken Zwettl und Freistadt in Oberösterreich waren mit den beiden Unteroffizieren des Aufklärungsbataillons 4 auf einer Beobachtungsfahrt, Munition befand sich keine an Bord. Es war zum ersten Mal, dass die Rekruten im Gelände mit einem Panzer unterwegs waren. Die Soldaten dürften das sumpfige Gebiet zu spät gesehen haben.

Der Panzer fiel in ein mehrere Meter tiefes Loch und versank vollständig im Wasser. Die vier Rekruten konnten sich befreien und zogen zuerst den 27-Jährigen Panzerkommandanten so weit aus dem Schlamm, dass er wieder atmen konnte. Den 21-jährigen Fahrer konnte man nicht mehr retten.

Bei dem Fahrzeug handelte es sich um einen 14 Tonnen schweren Schützenpanzer des Typs „Saurer“. Laut Bauer komme es immer wieder vor, dass Panzer in Löcher fallen, noch nie sei es aber zu einem derart folgenschweren Zwischenfall gekommen. Nun soll eine Untersuchungskommission den genauen Unfallhergang klären. Sie besteht aus einem Militärarzt, einem Juristen, einem Kraftfahroffizier und wird von einem Fachoffizier geleitet. Ein erstes Zwischenergebnis sei am Freitagvormittag zu erwarten.

Verteidigungsminister Darabos „tief betroffen“

Tief betroffen zeigte sich Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) in einer Aussendung: „Meine Gedanken und mein aufrichtiges Beileid sind in dieser schwierigen Stunde bei den Angehörigen“, so Darabos. Trotz aller Bemühungen um die Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten würden derart tragische Zwischenfälle aber nie vollkommen ausgeschlossen werden können, so Darabos. Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu folgenschweren Zwischenfällen - mehr dazu in Drei tote Soldaten in vier Jahren.