Erbitterter Kampf um Leben in Donau

In den Tiefen der Donau spielt sich zurzeit ein dramatischer Kampf um Lebensraum ab. Denn die Schwarzmundgrundel, eine eingeschleppte Fischart, bedroht zahlreiche heimische Fische. Obwohl das Tier nur 15 bis 20 Zentimeter groß ist, ist es eine Gefahr.

Ursprünglich im Mündungsgebiet der Donau beim Schwarzen Meer heimisch, hat sie es mit menschlicher Hilfe bis in die Donau Niederösterreichs geschafft. Unter der Wasseroberfläche der Donau in der Wachau findet der unerbittliche Kampf statt, den unsere heimischen Fische gegen den eingeschleppten Fremdling verlieren.

Frisst Eier und Junge der heimischen Fische

„Die Schwarzmundgrundel ist bei uns nicht heimisch und sie ist nicht natürlich eingewandert. Sie stammt ursprünglich aus dem Donau Delta und ist mit dem Ballastwasser von Frachtschiffen nach Österreich eingeschleppt worden. Sie ist deshalb so problematisch, weil sie die Eier und die Jungfische der heimischen Fischarten frisst“, sagt Fischökologe Jürgen Eberstaller. Die Schwarzmundgrundel findet in den Höhlen und Spalten der Ufer einen optimalen Lebensraum, so der Ökologe, unsere heimischen Fischarten können da nicht mithalten.

„Aufgrund des Lebensraumverlusts, durch die Regulierung aber auch durch den Aufstau der Wasserkraftnutzung sind die Bestände der heimischen Fischarten in den letzten Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen. Jetzt kommt noch die Schwarzmundgrundel dazu.“

Fisch

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40 heimische Flussfischarten werden durch die gefräßige Schwarzmundgrundel bedroht. Sie selbst wird zwar von großen Fischen gefressen, ist aber viel zu häufig um dadurch wieder zu verschwinden und der Mensch ist auch noch nicht auf den Geschmack gekommen. Um die heimischen Fische zu schützen gibt es nur einen Weg - den Lebensraum der Schwarzmundgrundel zu verkleinern und den der heimischen zu vergrößern.

Schotterbänke zum Schutz der heimische Fische

In den letzten fünf Jahren sind gut 30 Kilometer Schotterbänke in Niederösterreich entstanden. Weil sich die Schwarzmundgrundel hier gar nicht wohl fühlt, können sich die dramatisch zurückgegangenen Fischbestände hier ein wenig erholen.