Pestizide im Korneuburger Grundwasser

Die ORF-Redaktion „Am Schauplatz“ hat aufgedeckt, dass Grundwasser in Korneuburg massiv mit Pestiziden belastet ist. Zunächst wurde es als unbedenklich eingestuft. Global 2000 hat nun das Wasser erneut getestet und noch ein weiteres Pestizid entdeckt.

Warum haben die Tomatenpflanzen eingerollte Blätter und entwickeln sich nicht weiter? Einige Korneuburger Gartenbesitzer hatten dafür das Wasser aus den eigenen Brunnen in Verdacht. Nach einem Unfall in einer benachbarten Chemiefabrik wurde ihr Wasser zwar getestet und für das Gießen als unbedenklich eingestuft.

Global 2000: „Größte Grundwasserkontamination“

Bei neuerlichen Tests wurde nun ein weiteres Pestizid gefunden, sagt Helmut Burtscher, Umweltchemiker von Global 2000: „Es heißt Clopyralid und kommt in der Grundwasserprobe, die wir gezogen haben, mit 57 Mikrogramm pro Liter vor. Das ist die größte Grundwasserkontamination, die jemals in Österreich durch Pestizide festgestellt worden ist.“

Korneuburger Trinkwasser ist nicht betroffen

Verantwortlich für die Grundwasserverunreinigung soll ein Unfall in einer benachbarten Chemiefabrik sein, so Global 2000. Die Umweltschützer befürchten nun, dass das Pestizid in großen Mengen in den Donaugraben geleitet wurde, und in weiterer Folge in der Donau landet. Das Trinkwasser in Korneuburg ist von der Verschmutzung nicht betroffen.

Unternehmen sagt: „Kein Clopyralid ausgetreten“

In einer Aussendung der Kwizda Agro GmbH heißt es, dass alle Sanierungsmaßnahmen aufgrund eines Zwischenfalls im Werk Leobendorf im August 2010 „in ständiger Abstimmung mit der zuständigen Behörde durchgeführt“ worden seien. Damals sei „nur der Wirkstoff Thiamethoxam im Grundwasser festgestellt worden“.

Durch die Installierung einer Sperrbrunnenkette werde das Abdriften des kontaminierten Grundwassers in das Stadtgebiet Korneuburg verhindert. Bei dem Zwischenfall im Jahr 2010 sei auch kein Clopyralid ausgetreten, hieß es in einer Aussendung weiter. Kwizda habe „höchstes Interesse an der Schadensaufklärung“ und werde wie schon bisher „alle Sanierungsmaßnahmen unterstützen“.

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