FMA will Lösung mit „Waldviertler“

Im Konflikt des Waldviertler Schuhunternehmers Heini Staudinger mit der Finanzmarktaufsicht macht die FMA jetzt einen Schritt auf den Unternehmer zu. Man sei optimistisch, mit ihm ein legales, alternatives Finanzierungsmodell für seine Firma zu finden, sagte der FMA-Vorstand in der „ZIB2“.

Berichte von noe.ORF.at und des „Falter“ haben den Konflikt des Schuh- und Bettenfabrikanten mit der Finanzmarktaufsicht in die Öffentlichkeit gebracht - mehr dazu in FMA zeigt Waldviertler anund in Waldviertler vs. FMA: „Geht nicht um Peanuts“. Die Resonanz war groß, Staudinger bekam mehr als 1.000 Anfragen von Leuten, die ihn unterstützen oder ihm Geld geben wollen.

Waldviertler Schuhe

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Heini Staudinger im Visier der FMA

Die FMA wirft Staudinger vor, mit seinem GEA-Sparverein Bankengeschäfte ohne Konzession zu machen. „Es geht hier um den Sparer- und den Anlegerschutz. Dieses Geschäft ist weltweit den Banken vorbehalten, auch weil es hier um Einlagensicherung geht“, sagte FMA-Vorstand Kurt Pribil am Mittwoch in der „ZIB2“.

„Haben 20 bis 40 solche Fälle im Jahr“

Pribil äußerte Verständnis für Staudinger und seine unternehmerischen Aktivitäten im Waldviertel: „Wir laden ihn ein, in die FMA zu kommen, um legale Alternativen zu finden. Wir haben 20 bis 40 Fälle dieser Art im Jahr. Es ist uns immer noch gelungen, eine legale Alternative zu finden, zum Beispiel eine Finanzierung über eine Anleihe. Ich bin optimistisch, dass es uns auch in diesem Fall gelingen wird", sagte Pribil.

Bisher lehnte Staudinger Alternativen ab. Eine Genossenschaft habe einen zu hohen Verwaltungsaufwand, erzeuge zu hohe Kosten und falle mitunter unter die Prospektpflicht. Das wäre wieder eine gesetzliche Verkomplizierung. „Ich verstehe nicht, warum die Kleinen alle Auflagen erfüllen müssen, die bei Großkonzernen üblich geworden sind", sagte Staudinger am Dienstag im „Report“. Er forderte einfache Vertragsmodalitäten, mit denen er und andere Betreiber von Bürgerbeteiligungsmodellen agieren können.

Dazu kam von der FMA aber eine Absage. Das Gesetz könne nicht gelockert werden, es basiere auf europäische Richtlinien, sagte Helmut Ettl, Vorstandsmitglied der FMA. Das passiert auch mit gutem Recht, weil die Behörde nicht entscheiden kann, wer der Gute und wer der Böse ist.“

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