Wahl: Prokop tritt nicht in NÖ an

Karin Prokop, Tochter von Ex-VP-Innenministerin Liese Prokop, tritt nun doch nicht für das Team Stronach bei der Landtagswahl an, stattdessen aber bei der Nationalratswahl, bestätigte Klubobmann Robert Lugar.

Schuld daran soll Niederösterreichs ÖVP sein, die angeblich mit einer Kandidatur der Tochter ihrer ehemaligen Landeshauptmann-Stellvertreterin wenig Freude gehabt habe, wie das Team Stronach angab. Für die ÖVP wies Landesgeschäftsführer Gerhard Karner jegliche Vorwürfe zurück.

„Die niederösterreichische Volkspartei hat über verschiedene Exponenten Druck auf Karin Prokop ausgeübt. Wir wollen sie aus der Schusslinie nehmen“, ließ Lugar wissen. Auch Prokops Familie soll betroffen gewesen sein. Karin Prokop, einst ÖVP-Gemeinderätin in Maria Enzersdorf, ist Landesobfrau des Team Stronach in Niederösterreich und wurde eine Zeit lang auch als dessen Spitzenkandidatin für die Landtagswahl gehandelt.

Karin Prokop und Frank Stronach

Team Stronach

Karin Prokop galt lange als mögliche Spitzenkandidatin für das Team Stronach

Kandidatenliste am 20. Jänner

Bei dem Urnengang wird das Team Stronach jetzt wie bereits angekündigt von Frank Stronach selbst angeführt. Platz zwei auf der Liste dürfte trotz des Prokop-Rückzugs ein Sprössling eines Ex-ÖVP-Politikers in Niederösterreich einnehmen: Ernest Gabmann junior, Sohn des gleichnamigen ehemaligen Landeshauptmann-Stellvertreters - mehr dazu in Team Stronach will in NÖ antreten.

Die offizielle Kandidatenliste soll am 20. Jänner präsentiert werden. Ob die Partei landesweit antreten kann, ist allerdings noch fraglich - bis 25. Jänner ist Zeit, die nötigen Unterstützungserklärungen (50 pro Bezirk, Anm.) zu sammeln.

ÖVP dementiert Vorwürfe

Landesgeschäftsführer Karner dementierte, dass seitens der Volkspartei Druck auf Prokop ausgeübt worden sei. Er ortete stattdessen „heftige interne Machtkämpfe“ im Team Stronach. Der Austrokanadier habe „seinen ersten politischen Söldner“ geopfert, „bevor der Wahlkampf überhaupt begonnen hat“, meinte er.

Gunnar Prokop: Keine Angebote von Pröll

Laut den Vorwürfen soll auch Erwin Pröll Prokops Vater dahingehend kontaktiert haben. Das sagte Karin Prokop in einem Interview mit der Kronen Zeitung am Sonntag. Der angesprochene Gunnar Prokop betont jedoch gegenüber dem ORF NÖ, dass ihn Pröll nie aufgefordert habe, seine Tochter zum Rückzug der Kandidatur zu überreden.

Gunnar Prokop als Experte im Team Stronach

Im Ö1 Mittagsjournal am Donnerstag sagt Gunnar Prokop außerdem, dass es innerhalb des Teams Stronach schon immer geplant gewesen sei, dass sich seine Tochter auf den Bund konzentriert. Er unterstütze sie auf ihrem Weg in die Bundespolitik, so Prokop weiter, er selbst sei außerdem Mitglied des Expertenteams für Sport im Team Stronach. Seine Ideen und Vorschläge würde er aber auch woanders gerne einbringen. Von der ÖVP in Maria Enzersdorf sei Karin Prokop enttäuscht worden, heißt es in dem Interview - mehr dazu in oe1.ORF.at.