Weniger als 2008: Pröll bleibt „Stimmenkaiser“

Der Landeshauptmann-Bonus zieht nach wie vor: Auch wenn er um rund 35.000 Stimmen weniger bekommen hat als 2008, bleibt Erwin Pröll der „Vorzugsstimmenkaiser“ in NÖ. Die Kampagne der ÖVP war auch voll auf seine Person zugeschnitten.

„Vorzugsstimmenkaiser“ blieb zwar erwartungsgemäß Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP), aber er bekam mit 267.842 deutlich weniger als die 303.022, die er 2008 erobert hatte. Das sind dennoch 54,05 Prozent der ÖVP-Stimmen (2008: 55,14).

Der Landeshauptmann - dessen Partei im Wahlkampf intensiv auf die Vorzugsstimmen-Möglichkeit gesetzt hatte - lag auch heuer weit vor den Mitbewerbern. Auf Pröll entfielen laut Lantagspräsident Hans Penz (ÖVP) 67 Prozent aller Vorzugsstimmen.

Stimmzettel für Landtagswahl 2013

ORF NÖ

Vorreihungen durch Vorzugsstimmen nur bei ÖVP

Der nach den Verlusten seiner Partei noch in der Wahlnacht zurückgetretene SPÖ-Spitzenkandidat Josef Leitner bekam heuer 39.706, die - beim Landesparteivorstand erst in der Nacht auf Freitag als Obfrau bestätigte - FPÖ-Frontfrau Barbara Rosenkranz 29.099. 16.690 Wähler votierten für die Grüne Spitzenkandidatin Madeleine Petrovic, 29.728 kreuzten Frank Stronach an.

Vorreihungen aufgrund der Vorzugsstimmen gab es laut Penz, Leiter der Wahlbehörde, nur in der ÖVP, und zwar in Amstetten und Krems.

Wahlbeteiligung sank von 74,51 auf 70,87 Prozent

Mit Auszählung der in „fremden“ Wahlkreisen abgegebenen Wahlkarten erhöhte sich die Stimmenzahl gegenüber dem vorläufigen Endergebnis um knapp 1.600 auf 995.273. An der Mandatsverteilung - ÖVP 30, SPÖ 13, Team Stronach 5, FPÖ und Grüne je 4 - änderte sich nichts. Die Wahlbeteiligung lag mit 70,87 Prozent niedriger als 2008 (74,51 Prozent).

Wahlurne

APA/Hochmuth

Laut dem amtlichen Endresultat waren 1,404.454 Personen wahlberechtigt. Von 975.746 gültigen Stimmen entfielen 50,79 Prozent auf die ÖVP, die damit gegenüber 2008 3,6 Prozentpunkte einbüßte, aber die absolute Mehrheit verteidigte. Die Sozialdemokraten fuhren mit 21,57 Prozent ein Minus von 3,94 Prozentpunkten ein, 8,21 Prozent bedeuteten für die Freiheitlichen 2,26 Prozentpunkte weniger. Die Grünen gewannen als einzige Partei dazu, sie kamen auf 8,06 Prozent (plus 1,15 Prozentpunkte). Drittstärkste Fraktion im Landtag wurde auf Anhieb das Team Stronach, das 9,84 Prozent erreichte.

Von den - nicht landesweit angetretenen - weiteren Listen erhielten die Piraten 0,05 Prozent, die KPÖ 0,77, Mutbürger 0,61 und CPÖMP 0,09 Prozent.

Grafik: Endgültiges Ergebnis der Landtagswahl in Niederösterreich

APA/Martin Hirsch

Penz: „Keine besonderen Vorkommnisse bei Wahl“

Besondere Vorkommnisse gab es nicht - nur „Kleinigkeiten“, so Penz. So mussten einige Gemeinden nachgezählt werden, in einer Gemeinde im Weinviertel waren die Stimmen von KPÖ und „Frank“ vertauscht worden, in einer wurde die Zahl der Wahlberechtigten korrigiert, und in drei Gemeinden je eine Stimme für ungültig erklärt.

Grundmandate nur für ÖVP und SPÖ

Auf Wahlkreisebene erhielten nur die ÖVP (21) und die SPÖ (vier) Grundmandate. Restmandate gingen jeweils neun an die ÖVP und die SPÖ, fünf an das Team Stronach und jeweils vier an die FPÖ und die Grünen. Der neue Landtag wird nach sich nach dem 10. April konstituieren.

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