Zeichen der Entspannung beim Europa-Forum
Dacic selbst hatte den damaligen serbischen Präsidenten Boris Tadic noch im Vorjahr für einen Händedruck mit dem kosovarischen Regierungschef kritisiert. Zum Regierungschef aufgerückt, musste der sozialistische Politiker im Rahmen der Brüsseler Verhandlungen über den Nordkosovo selbst Handshakes mit Thaci absolvieren. Und Dacic dürfte Gefallen daran gefunden haben: Am Sonntag wirkte der serbische Premierminister in Stift Göttweig in den Augen von Beobachtern gelöster als sein kosovarischer Kollege, berichtete die APA.
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Serbien und Kosovo verweisen auf Erfolge
Schon im Vorfeld sprach Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) von einem diplomatischen Erfolg, die beiden Premierminister gemeinsam nach Göttweig zu bekommen. Beide Seiten - Serbien und Kosovo – verwiesen dann auch auf die bisherigen Erfolge: 200 gemeinsame Verhandlungsstunden. Man wolle einen neuen, europäischen Kosovo aufbauen, betonte Hashim Thaci, der Premierminister des Kosovo, einen Kosovo des Friedens, der auch international anerkannt werden sollte.
Von einer Anerkennung des Kosovo sprach der serbische Premierminister Ivica Dacic zwar nicht, aber auch er verwies auf die Fortschritte in den Beziehungen und forderte als Anerkennung im Gegenzug vehement ein Datum für EU-Beitrittsverhandlungen für Serbien.
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Dieses soll es auch geben, wenn es nach Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) geht. Er sprach von einer moralischen Verpflichtung der EU beim nächsten Gipfel. Das europäische Projekt lebe davon, dass es auch immer neue Länder gibt, die man aufnehmen will, so Spindelegger.
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Europa-Forum als Vermittler zwischen Staaten
Dem Europa-Forum Wachau könnte damit in den zwischenstaatlichen Beziehungen eine Vermittlerrolle zukommen, dieses Treffen könnte zur Stabilisierung am Balkan beitragen, sagte Landeshauptmann Pröll: „Wenn Menschen zusammenkommen, die aus der Vergangenheit lernen, und die vor allem in angespannten Situationen einen Beitrag leisten, die zu einer Entspannung beitragen. Das ist eine Voraussetzung dafür, dass wir in Zukunft weniger Konflikte auf diesem Kontinent haben, und das wiederum bedeutet ein Prolongieren der Friedensphase auf diesem Kontinent“, so der Landeshauptmann.