Donau-Uni Krems erhält Promotionsrecht
Im kommenden Ministerrat am 13. August soll die Bundesregierung den entsprechenden Beschluss fassen, wurde am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien bekanntgegeben. Bis die Donau-Universität Krems (DUK) tatsächlich die ersten eigenen Doktoranden ausbildet, werde dann allerdings „noch einige Zeit vergehen“, so Töchterle.
Es bedürfe nämlich noch einiger Diskussionen und Prozeduren: Geplant ist eine sechswöchige Begutachtung sowie eine Befassung des Beratungsgremiums Hochschulkonferenz, außerdem soll der Wissenschaftsrat eingebunden werden. Ein Beschluss im Parlament soll dann im Herbst erfolgen.
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Allerdings ist damit aus Töchterles Sicht nicht gesagt, dass es in allen fünf Studienbereichen (Medizin, Gesundheit und Soziales; Wirtschaft und Unternehmensführung; Recht, Verwaltung und Internationales; Bildung, Medien und Kommunikation; Kunst, Kultur und Bau) ein Promotionsrecht geben wird - das soll jeweils von der Entscheidung der Qualitätssicherungsagentur abhängen. Landeshauptmann Pröll hielt entgegen, dass er damit im Endausbau „nicht zufrieden“ sein könne. „Darüber reden wir dann, wenn es soweit ist.“
Bereits im Regierungsprogramm 2008 vereinbart
Dass die auf Weiterbildung spezialisierte DUK das Promotionsrecht bekommen soll, wurde indirekt bereits im Regierungsprogramm 2008 vereinbart. „Das ist einer der letzten Punkte, die wir noch abzuarbeiten haben“, so Spindelegger. Den späten Zeitpunkt des Beschlusses begründete Faymann mit dem dahinterstehenden Prozess. „Es ist erfreulich, dass wir das nicht einfach übersehen, sondern in dieser Periode noch Nägel mit Köpfen machen.“
Suzy Stöckl
Pröll rechnet mit Ansteigen der Studierendenzahl
„Ich glaube, dass die Entwicklung der Donau-Universität Krems in nunmehr beinahe 20 Jahren auch zu diesem Schritt berechtigt“, zeigte Pröll sich selbstbewusst. Auch Faymann und Spindelegger lobten die Entwicklung der Uni, der laut Töchterle mit dem Promotionsrecht „ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Volluniversität“ gegeben wird.
Immerhin hätten Unis ohne Promotionsrecht Nachteile bei der Berufung hochrangiger Professoren und seien für manche Studenten weniger attraktiv. Pröll rechnet auch damit, dass mit dem Promotionsrecht die Zahl der Studenten an der DUK steigen und ein Ausbau der Infrastruktur nötig werden wird.
Donau-Uni: Start mit 93 Studenten, heute 7.000
Die DUK wurde 1994 gegründet, 1996 ist sie mit 93 Studenten gestartet, 2012 waren es bereits rund 7.000. Seit 1996 gibt es Kooperationen mit laut Pröll circa 30 Universitäten im In- und Ausland. Im Rahmen dieser Kooperationen konnte die DUK schon bisher Dissertationen betreuen, 2012 waren es 26. Bisher erfolgten die Promotionen selbst allerdings jeweils an den anderen Universitäten.