Aus für Jazzherbst: Folgen für Grafenegg

Der Salzburger Jazzherbst ist in Konkurs. Die für heuer geplanten Veranstaltungen wurden bereits abgesagt. Der Jazzherbst hätte kommendes Jahr nach Grafenegg übersiedeln sollen. Ab 2015 soll es dennoch Jazzkonzerte dort geben.

Dem Jazzherbst ist es schon in den vergangenen jahren nicht besonders gut gegangen. Die Ankündigung, die Veranstaltungsreihe ins Niederösterreichische Grafenegg verlegen zu wollen, hat Gründer und Veranstalter Johannes Kunz vor zehn Monaten mit den „besseren Bedingungen“ in Grafenegg begründet, was Subventionen, aber auch Unterstützung bei Technik oder Ticketverkauf betrifft.

Gessl: Jazzkonzerte ab 2015 vorgesehen

Die Jazzherbst Veranstaltungs-GmbH hat Verbindlichkeiten von fast 1,2 Millionen Euro bei 78 Gläubigern. Auch die Veranstaltungen heuer mussten bereits abgesagt werden. Für Grafenegg heißt das - 2014 wird es hier wohl doch keinen Jazzherbst geben. Allerdings betont Paul Gessl von der Niederösterreichischen Kulturwirtschaft , dass man an den strategischen Plänen festhalte.

Blick vom herbstlichen Park auf Schloss Grafenegg

fotolia/ Studali

Ab 2015 also ein Jahr später soll es in Grafenegg im Herbst Jazzkonzerte geben. Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen, eben dem Konkurs des Salzburger Jazzherbstes, müsse man sich jetzt eben neu orientieren, so Gessl.

Veranstalter: „Jazzherbst ist nicht tot“

„Es ist mir nicht leicht gefallen. Ich habe sehr viele persönliche Mittel in das Projekt gesteckt“, sagte unterdessen Jazzherbst-Gründer Johannes Kunz im APA-Gespräch zur Absage des heuer letztmals geplanten Festivals. „Aber der Jazzherbst ist nicht tot. Es gibt ihn nur in Salzburg nicht mehr. Wir werden in Grafenegg aber erst 2015 beginnen. Dann haben wir mehr Zeit für die Vorbereitung, damit wir einen starken Start hinlegen können“, so Kunz. In Niederösterreich seien ganz andere Voraussetzungen zu finden als in Salzburg. „Die wollen das Festival“, sagte der Jazzherbst-Gründer. Das Jazzfest Wien oder auch die Biennale in Salzburg würden in ganz anderen Dimensionen subventioniert als sein Festival in der Mozartstadt.

Außerdem sind laut Kunz Sponsoren weggefallen, und auch die Compliance-Regelung habe sich negativ ausgewirkt. „Früher haben große Unternehmen oft 100 Karten der teuersten Kategorie gekauft. Heute sagen sie, da bekomme ich Probleme.“ Und auch das im Vorfeld des Jazz-Herbstes angesiedelte Altstadtfestival „Jazz & The City“ hätte Publikum abgeschöpft: Dieses von Stadt und Altstadt-Marketing finanzierte Fest bietet 100 Veranstaltungen bei freiem Eintritt an, „zum Teil mit Leuten, die auch bei mir auftreten können“ - mehr dazu in Salzburger Jazzherbst ist insolvent.

Link: