SKN St. Pölten kommt nicht zur Ruhe

Fünf verlorene Spiele in Folge, Tabellenplatz sieben und statt wie erhofft im Titel- plötzlich im Abstiegskampf. Der SKN St. Pölten kommt in der Ersten Fußball-Liga nicht zur Ruhe und sieht sich jetzt auch mit einer Trainer-Diskussion konfrontiert.

Im Mittelpunkt der Kritik steht, wie so oft im Fußball, der Trainer: Die Ära von Martin Scherb beim SKN könnte nach sechseinhalb Jahren zu Ende gehen. Am Dienstag wird bei einer Vorstandssitzung über die Zukunft des 44-Jährigen entschieden.

Steht Scherb vor der Ablöse?

Nach dem 1:4 in der NV Arena gegen Liefering am Freitag war Obmann Gottfried Tröstl zu keiner Stellungnahme bereit. Gesprächiger war der Betroffene selbst. „Nach fünf Niederlagen in Folge gibt es angenehmere Jobs als den des Fußballtrainers. Aber ich möchte bei diesem Verein weiterarbeiten und ich weiß, dass wir gemeinsam aus der Krise herauskommen. Das habe ich heute gesehen, denn die Mannschaft hat alles gegeben und das gibt Hoffnung“, glaubt Martin Scherb an die Wende.

Martin Scherb

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Der Herzogenburger führte den SKN im Jahr 2008 aus der Regionalliga in die Erste Liga und er fühlt sich eng mit dem Verein verbunden: „Ich darf den SKN auch als mein Baby bezeichnen. Daher stellt sich für mich die Frage nach dem Aufgeben überhaupt nicht.“

Toni Pfeffer fordert Entscheidung

Aus der Führungsetage des SKN war einen Tag nach dem Heimdebakel gegen Liefering nur Toni Pfeffer zu einer Stellungnahme bereit. Der ehemalige Teamspieler sitzt beim Verein im Aufsichtsrat und er berät den Vorstand auch in der derzeitigen Krise. „Egal ob Scherb geht oder bleibt, wichtig ist eine schnelle Lösung. Sonst haben wir nach jedem schlechten Spiel eine Trainerdiskussion und das bringt uns nicht weiter“, fand Pfeffer klare Worte.

Der 63-fache Teamspieler traut Scherb die Wende zu. „Die Spieler haben gegen Liefering alles gegeben, haben Torchancen herausgespielt und am Ende wieder einmal Pech gehabt. Da kann ein neuer Trainer auch keine Wunder bewirken“, so Pfeffer.

SKN

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Prominente Kandidaten im Gespräch

Endgültig beenden kann Pfeffer die Diskussion aber auch nicht. Auf die Frage, ob ihm bereits mögliche Nachfolger von Martin Scherb vorgeschlagen wurden, meinte Pfeffer: „Ich bin nicht im Vorstand. Wenn man mir etwas vorlegt, sage ich dazu meine Meinung.“

Aus dem Umfeld des SKN hörte man, dass bereits Namen vorgelegt wurden. Neben dem ehemaligen Admira-Trainer Dietmar Kühbauer tauchen auch Ex-Rapid-Coach Peter Schöttel und LASK-Trainer Karl Daxbacher auf. Vor allem Daxbacher gilt auf Grund seiner Nähe zu St. Pölten als heißer Tipp. Der Statzendorfer betreute den SKN bereits von 1999 bis 2002.

Klaus Fischer, noe.ORF.at.

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