Wilderer: Schaden in Millionenhöhe

Einen Schaden in Millionenhöhe hat der mutmaßliche Wilderer und Vierfachmörder von Annaberg angerichtet. 43 Taten konnten ihm bisher zugeschrieben werden. Laut Kriminalisten hatte der Mann „Gehöriges zu verbergen“.

Nach Angaben von Franz Polzer, Chef des Landeskriminalamtes NÖ, wurden Alois H. bisher 20 Einbruchsdiebstähle zugeordnet, acht davon in jagdliche Objekte und mit Brandstiftung. 131 Schusswaffen im Anwesen des Mannes in Großpriel (Bezirk Melk), somit fast die Hälfte aller 305 sichergestellten, seien „eindeutig Diebesgut“. Polzer sprach am Freitag von acht Millionen Euro Schaden, von denen man bisher ausgehe. Es sei anzunehmen, dass die Marke von zehn Millionen überschritten werde.

Einbrüche mit Brandstiftung geklärt

Auf das Konto des Wilderers gehen den Ermittlungen zufolge definitiv Einbrüche und Brandstiftungen im Schloss Steinbach in Göstling an der Ybbs (Bezirk Scheibbs) im Dezember 2002 und in einer Jagdvilla in Gutenstein (Bezirk Wiener Neustadt) im August 2004 - mehr dazu in Wilderer: Einbrüche und Diebstähle begangen? Auch ein Jagdschloss in Altenmarkt bei St. Gallen im steirischen Bezirk Liezen hatte der Mann demnach im Jahr 2007 heimgesucht und dort einen Brand gelegt, merkte Polzer zu Fällen größeren Ausmaßes an.

Allein der Schaden in Göstling war damals auf etwa fünf Millionen Euro beziffert worden. In Gutenstein wiederum, wo der Schaden mehr als eine Million Euro betrug, waren unter anderem ein Jagdgewehr, sechs Revolver, drei Zeiss-Ferngläser und 89 Trophäen - vorwiegend Rehe und Hirsche, aber auch ein präparierter Puma - gestohlen worden. Die Raubkatze wurde ebenfalls auf dem Anwesen des 55-Jährigen sichergestellt.

Frage nach Mittätern weiter offen

Offen sei noch, ob Alois H. Mittäter hatte, sagte Polzer am Freitag. Es sei nicht auszuschließen, obwohl derzeit nichts unmittelbar darauf hindeute - mehr dazu in Wilderer: Keine Hinweise auf Mittäter. Als Wilderer dürfte der Beschuldigte jedenfalls Einzeltäter gewesen sein.

Die Schusswaffen, die als Diebesbeute identifiziert wurden, würden von Einbrüchen in Niederösterreich, der Steiermark und in Salzburg stammen. Weiters konnten bisher vier gestohlene Motorräder, zwei Fahrzeuganhänger und 21 Kennzeichentafeln zugeordnet werden - mehr dazu in Wilderer: Gestohlene Motorräder gefunden.

Ermittlungen dauern an

Die Ermittlungen hinsichtlich weiterer sichergestellter Gegenstände wie Trophäen, Jagdzubehör, Schmuck und Werkzeug dauern an und werden wohl noch Wochen in Anspruch nehmen. „Es ist jedoch davon auszugehen, dass alle im Bunker (in Großpriel, Anm.) vorgefundenen Gegenstände aus strafbaren Handlungen stammen“, so die Landespolizeidirektion Niederösterreich.

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