BZÖ Niederösterreich aufgelöst

Nicht ganz drei Wochen nach der Nationalratswahl hat sich das BZÖ Niederösterreich aufgelöst. Das wurde am Donnerstag bei einer Vorstandsversammlung beschlossen. Die Turbulenzen infolge der Wahl sind somit um eine Facette reicher.

Das Bündnis Zukunft Österreich, das vor acht Jahren von Jörg Haider als Abspaltung von der FPÖ gegründet wurde, verlor bei der Nationalratswahl 7,2 Prozentpunkte und verpasste letztlich mit 3,5 Prozent der Wählerstimmen den Einzug ins Parlament.

Ewald Stadler

APA / Herbert Pfarrhofer

Ewald Stadler (l.) und Stefan Petzner sparten nicht mit Kritik an Bundesobmann Josef Bucher, beide wurden aus dem Bündnis ausgeschlossen

Petzner und Stadler nach Kritik ausgeschlossen

Unmittelbar nach der Wahl äußerten der stellvertretende Klubobmann Stefan Petzner und der niederösterreichische EU-Parlamentarier Ewald Stadler Kritik an Parteichef Josef Bucher, wenige Tage später wurden Petzner und Stadler aus dem BZÖ ausgeschlossen - mehr dazu in Petzner: „Traurig“ über Parteiausschluss (kaernten.ORF.at) und Stadler aus BZÖ ausgeschlossen (noe.ORF.at). Schließlich legte auch Bundesobmann Bucher seine Funktion zurück - mehr dazu in Gerald Grosz neuer BZÖ-Bundesobmann (steiermark.ORF.at).

Stadler über die Wahl in einer Sondersendung des ORF NÖ:

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Knapp drei Wochen nach der Wahl löste sich am Donnerstagabend nun das BZÖ Niederösterreich auf, ein entsprechender Beschluss wurde bei einer Vorstandsversammlung unter der Leitung von Landesparteiobfrau Claudia Tobias gefasst. Auch der ausgeschlossene Stadler war bei der Sitzung anwesend.

„Können den Kurs der Bundespartei nicht mitgehen“

Hauptgrund für die Auflösung der Landespartei ist dem Vernehmen nach, dass man den „liberalen Kurs“ der Bundespartei nicht mitgehen könne. In einer Stellungnahme sprach Stadler am Freitagvormittag davon, dass es nur konsequent sei, „dass man eine derartige Partei auflöst“. Unter Bucher und nun Gerald Grosz sei die Marke BZÖ „kaputtgemacht“ worden - mehr dazu in „Marke ist kaputtgemacht worden“ (noe.ORF.at).

Unterdessen droht den früheren Kärntner Landesregierungsmitgliedern Gerhard Dörfler, Harald Dobernig, Uwe Scheuch und Petzner eine Untreueanklage wegen einer angeblichen BZÖ-Wahlkampfbroschüre auf Landeskosten - mehr dazu in BZÖ-Wahlkampfbroschüre: Anklage? (kaernten.ORF.at).

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