Studie: Familie hoch im Kurs

Die Gründung einer Familie sehen Junge nach wie vor als erstrebenswert, das zeigt sich bei einem Familiensymposium der Landesakademie NÖ. Sie verlangen aber mehr Unterstützung und Wertschätzung für Familien.

Vater, Mutter, Kind - das klassische Familienbild hat auch bei der jungen Generation nicht ausgedient. Die Familie wird nach wie vor als Basis für ein glückliches Leben empfunden und mit sehr viel positiven Begriffen verbunden, wie etwa Geborgenheit, Vertrauen und Unterstützung.

Mehr Unterstützung wünschen sich junge Familien in Niederösterreich allerdings auch, wenn es darum geht, wie sie ihre Kinder betreuen oder betreuen lassen wollen, das geht aus einer neuen Studie über die aktuelle gesellschaftliche Lage im Land hervor. Die Landesakademie hat versucht, Antworten auf aktuelle Fragen zu finden - wie sich etwa die Familie entwickelt, was die Familien von der Politik brauchen und wie Jugendliche ihre Herausforderungen als zukünftige Väter und Mütter sehen.

Familie

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Filzmaier: „Jugendlichen wollen nicht ein Modell“

„Jugendliche wollen Betreuungsmöglichkeiten für ihre späteren Familien, sie wollen aber Vielfalt. Manche wollen zu Hause betreuen und da unterstützt werden, andere wollen den klassischen Kindergarten, das lässt sich schon so zusammenfassen, dass Jugendliche ein breites Angebot wollen und nicht ein Modell“, sagt Politologe Peter Filzmaier.

Einig sind sich die Experten darin, dass es für die Kinderbetreuung ab zweieinhalb Jahren in Niederösterreich ein sehr gutes Angebot gibt. 95 Prozent aller Kinder seien dadurch erfasst. Nachholbedarf gebe es hingegen bei der Betreuung von 0 bis zweieinhalb Jahren, aktuell sind da etwa 20 Prozent aller Kinder bei Tagesmüttern oder in Horten untergebracht. Dieses Angebot wolle man nur sehr vorsichtig ausbauen.

„Ich halte nichts davon, zu bauen und zu sagen, dort wo es Angebote gibt, entwickelt sich Nachfrage. Ich möchte eigentlich den Weg gehen - wo gibt es Bedarf und dort werden wir unterstützen“, sagt Landesrätin Barbara Schwarz (ÖVP).

Forscher: Politik muss mehr auf Bedürfnisse achten

Familienforscher weisen in der Studie darauf hin, dass es grundsätzlich mehr Wahlfreiheit bei den Formen für die Kinderbetreuung geben soll und dass die Politik sich grundsätzlich mehr an den Bedürfnissen von Familien orientieren müsse. „Wenn wir das nämlich nicht machen, wird Familienpolitik zur Reparaturpolitik. Wenn wir reine Frauenpolitik haben und Frauen in ihren familiären Bezügen nicht achten, wenn wir Wirtschaftspolitik machen und etwa Arbeitszeitmodelle offerieren, die familienfeindlich sind, dann wird Familienpolitik zum Reparaturthema werden“, so Familienforscher Wolfgang Mazal.

Damit das nicht geschieht, müsse es auch dazu kommen, dass die Familie, so wie es die Befragten in der Studie auch verlangen, von der Politik und in der Gesellschaft mehr Anerkennung und Wertschätzung erfährt.

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