Missbrauch: Arzt wieder vor Gericht
Die Kinderwelt Stiefern ist ein privates Heim, in dem bis zu 70 Kinder und Jugendliche aus Wien und Niederösterreich untergebracht sind. Dort soll es zu den Übergriffen des Arztes gekommen sein. Erst als in den Medien vom so genannten Heimskandal berichtet wird, bricht der mittlerweile 18-Jährige sein Schweigen. Mit zwölf Jahren habe ihm der Arzt die Metallspitze seines Gehstocks in den Fuß gerammt, danach habe er ihn am Genick gepackt und unter Wasser getaucht, sagte der junge Mann im September im Landesgericht Krems.
Anwalt spricht von Hetzkampagne
Von diesen Anschuldigungen wollte der Angeklagte am ersten Prozesstag nichts wissen. Er sei mit dem Buben nie zusammengetroffen, der Verteidiger sprach sogar von einer erfundenen Geschichte und einer Hetzkampagne gegen seinen Mandanten - mehr dazu in Fall Stiefern: Anwalt spricht von Racheakt. Am Dienstag und am Mittwoch sollen weitere Zeugen aussagen. Das Verfahren in Krems ist österreichweit der erste Strafprozess um die angebliche Misshandlung eines ehemaligen Zöglings in einem nichtkirchlichen Erziehungsheim.