Sturm: Weihnachtsdekoration als Gefahr

Während das Sturmtief „Xaver“ Nordeuropa erreicht hat, wird es auch in Niederösterreich stürmisch. Windspitzen mit bis zu 110 km/h werden im Flachland erwartet. Gartenmöbel und Weihnachtsdekoration könnten somit zur Gefahr werden.

Sturmtief „Xaver“ dürfte einer der schwerste Stürme der vergangenen Jahrzehnte werden, die über Nordeuropa fegten. Windspitzen von bis zu 140 km/h werden erwartet. Österreich dürfte laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zwar „nicht so stark betroffen“ sein. Allerdings werden auch in Niederösterreich auf den Bergen Windböen mit bis zu 120 km/h erwartet. Über das Flachland dürfte der Wind mit bis zu 110 km/h fegen.

„Alles, was nicht niet- und nagelfest ist“ wegräumen

Bei derartigen Böen können Baustellengitter, Weihnachtsdekoration oder Gartenmöbel schnell zur Verletzungsfalle werden und sollten daher rechtzeitig weggeräumt werden. „Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, soll aus dem Garten verschwinden und in die Wohnung, das Haus oder in den Keller geräumt werden“, rät der Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos, Franz Resperger. „Oft sind das Kleinigkeiten, an die man nicht denkt - wie eine Mülltonne, ein Fahrrad oder Abdeckungen von Holzstößen, die dann durch die Gegend fliegen.“

Das Wetter in Niederösterreich

Der Westwind legt zu und wird nach und nach stürmisch. In der Nacht ziehen verbreitet Schneeschauer, im Flachland Regenschauer auf. Die Tiefstwerte liegen zwischen minus 3 und plus 3 Grad - mehr dazu in wetter.ORF.at

Verletzungsgefahr steigt

Selbst Leitern können bei Sturm zur Gefahr werden, warnt Resperger und verweist auf Aluminiumleitern, die aufgrund ihres geringen Gewichts „rasend schnell“ aufsteigen und gegen Autos krachen könnten. Durch herumwirbelnde Gegenstände steigt auch die Verletzungsgefahr.

„Was immer wieder passiert, ist, dass lose Dachziegel durch die Gegend fliegen. Da gab es schon schwere Unfälle“, sagt Resperger. „Wenn ein Eternitziegel aus bis zu acht Metern Höhe herunterfällt, kann es zu schwersten Verletzungen kommen.“

Vorsicht auch beim Autofahren

Auch beim Autofahren sollte man bei Sturm auf Nummer sicher gehen und das Tempo drosseln. Wenn ein Fahrzeug von einer Windböe erfasst wird, würden laut Resperger enorme Kräfte auf das Fahrzeug wirken. „Das Fahrzeug versetzt auf eine andere Fahrspur. Da kann es zu brenzligen, ganz gefährlichen Situationen kommen“, so Resperger. Besondere Gefahr gehe dabei von Lkw aus, deren Plane nicht komplett geschlossen ist.

Viele Einsätze könnten verhindert werden

Auch die Feuerwehr ist für die kommende Nacht wieder in erhöhter Alarmbereitschaft. Alarmiert werden die Einsatzkräfte bei Sturmschäden wie entwurzelten Bäumen, geknickten Strommasten oder abgedeckten Dächern. Viele Einsätze könnten aber bereits im Vorfeld verhindert werden, ist sich Feuerwehrsprecher Franz Resperger sicher.

„Umgestürzte Gerüste oder Plakatwände stellen immer wieder ein Einsatzszenario für die Feuerwehr dar. Hier kann man sicher präventiv dagegen etwas tun: das Gerüst begutachten, schauen, ob es ordentlich befestigt wurde und dass es keine losen Teile gibt.“ Vor allem bei älteren Plakatwänden ist es laut Resperger sinnvoll, noch einmal einen Blick darauf zu werfen, bevor die Orkanböen in der Nacht auf Freitag über Niederösterreich fegen.

Bilder vom Sturm

Mit Sturm, Schnee und eisiger Kälte soll das Tiefdruckgebiet „Xaver“ vom Westen kommend über Schottland, Schweden, Dänemark und Norddeutschland ziehen - mehr dazu in iptv.ORF.at

Sturmspitze für Freitagfrüh erwartet

Der Orkan „Xaver“ stellte unterdessen schon zu Beginn seines Weges durch Nordwesteuropa am Donnerstag alle Vorhersagen über die Auswirkungen in den Schatten. Statt prognostizierter Sturmspitzen von rund 145 km/h rechnete man am Donnerstagnachmittag mit Windgeschwindigkeiten von um die 160 km/h. In Schottland wurden Spitzen von 225 km/h gemessen, die auch ein Menschenleben forderten - mehr dazu in oesterreich.ORF.at

Flüge von Schwechat nach Hamburg gestrichen

Im Flugverkehr in Hamburg sorgte Orkan „Xaver“ unterdessen bereits für massive Störungen. Von Donnerstagmittag an wurde der Großteil der Landungen und Abflüge gestrichen, wie eine Sprecherin sagte. Betroffen waren auch Flüge von und nach Wien-Schwechat. Auf der Homepage des Flughafens waren zahlreiche Ausfälle von und nach Hamburg im aktuellen Flugplan verzeichnet.

Links: