Ein Brett geht um die Welt

Vor mehr als 15 Jahren hat Ewald Aigner aus Lunz am See (Bezirk Scheibbs) ein Sportgerät erfunden. Damit trainieren heute Fußballclubs wie der FC Barcelona und Inter Mailand, aber auch viele ÖSV-Sportler ihre Stabilität und Koordination.

Notizen und erste Prototypen aus dem Jahr 1998 sind heute noch in der Werkstatt von Familie Aigner in Lunz am See zu sehen. Hier bastelten Ewald Aigner und sein Vater, ein Tischler, an den ersten Entwürfen. Dass eine Zeit kommt, in der pro Jahr 30.000 Trainingsgeräte verkauft werden, war damals noch nicht abzusehen. Als Trainer des Österreichischen Skiverbands hatte Ewald Aigner gemerkt, dass den Sportlern etwas fehlt.

MFT Erfolg

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„Ich habe als Trainer im Trainingszentrum Waidhofen und beim ÖSV gearbeitet. Da bin ich draufgekommen, dass bei den Sportlern in der Körperwahrnehmung und in der Stabilität Defizite da sind. Ich habe dann begonnen mit instabilen Unterlagen zu arbeiten, das war aber nicht genug Herausforderung. Ich habe mir dann überlegt wie man das ganze weiterentwickeln kann.“

Training zur Stabilität

In der Rubrik „La Vita“ hat „NÖ heute“ über Stabilitäts- und Koordinationstraining berichtet - mehr dazu in „NÖ heute“ on demand

Mit seinem Vater konnte er seine Vorstellungen umsetzen. Schon kurze Zeit später bereiteten sich ÖSV-Asse wie Michaela Dorfmeister, Hermann Maier oder etwa Stephan Eberharter mit seiner Erfindung auf die Saison vor. Im Spitzensport sind die Geräte nach wie vor im Einsatz, auch beim Östereichischen oder etwa dem Deutschen Skiverband. Mittlerweile trainieren auch immer mehr Fitness-, Kur- und Rehaeinrichtungen damit.

Geräte werden in Purgstall produziert

Allerdings wird heute nicht mehr in der kleinen Werkstatt des Vaters gefertigt, sondern in einer Tischlerei in Purgstall an der Erlauf. Pro Tag werden hier etwa 200 Geräte produziert - fünf Tischler arbeiten ausschließlich an der Herstellung der Sportgeräte.

„Ich kenne Ewald Aigner schon lange, wir sind aus demselben Ort. Ich bin immer hinter diesem Produkt gestanden“, sagt Tischler Fritz Pechhacker. Viel Energie habe man in die Entwicklung hineingesteckt, nach dem ersten Jahr seien die Stückzahlen mehr geworden, so der Tischler. „Wir haben schon Top-Kunden“, sagt der Erfinder aus Lunz am See stolz, „seit 2007 trainiert der FC Barcelona damit, wir haben Inter Mailand als Kunden und Top-Rennläufer aus Kanada - das sind schöne Sachen und macht natürlich Spaß“, so Aigner.

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Schweizer Skirennläufer darunter Sonja Nef sowie Stephan Eberharter trainierten mit der Erfindung von Ewald Aigner.

Als künftige Herausforderung sieht der Lunzer die „ganze Computertechnologie“, wie er sagt. Die Entwicklung geht somit weiter. „Wir haben immer in Niederösterreich beziehungsweise in Österreich produziert. Wir sind nie ins Ausland gegangen und werden auch nie im Ausland produzieren“. Seiner Heimat will er also trotz des Erfolges treu bleiben.