Allentsteig: Großübung trotz Sparkurses

„Handwerk 14“ - unter diesem Titel führt das Bundesheer derzeit eine Übung in Allentsteig (Bezirk Zwettl) durch. Ob derartige Großübungen auch in Zukunft abgehalten werden können, ist noch unklar, denn das Bundesheer steht unter Spardruck.

Die Übung, die am Dienstag von einem Unfall mit fünf Soldaten aus Oberösterreich überschattet war - mehr dazu in Allentsteig: Soldaten bei Unfall verletzt - hat zum Ziel, das Scharfschießen von Panzern und Artillerie im freien Gelände zu trainieren. „Handwerk 2014“ ist eine der größten Übungen im Jahr.

Soldaten verschießen 90 Tonnen Munition

Bis zu 90 Tonnen Munition werden in den zwei Wochen der Übung verschossen. Knapp 2.000 Soldaten aus ganz Österreich sind im Einsatz, auch 13 Soldatinnen sind dabei. Die Leitung hat die vierte Panzergrenadierbrigade aus Oberösterreich. Geübt wird auf der gesamten Fläche des Truppenübungsplatzes Allentsteig, unter anderem mit 14 Leopardpanzern, mit Artillerie und Jägerbataillons.

Die Soldatinnen und Soldaten trainieren beispielsweise Angriffsszenarien und Zurückschlagen eines Agressors. Die Schwerpunkte des österreichischen Bundesheeres würden zwar im „friedensunterstützenden Einsatz im Ausland und im Assistenzeinsatz im Inneren“ liegen, sagt Übungsleiter Christian Riener, die „Grundfähigkeiten des Militärischen“ zu üben, sei trotzdem sehr wichtig.

Panzer vor winterlicher Landschaft

Bundesheer

Übung kostet bis zu vier Millionen Euro

Doch eine derartige Großübung kostet viel Geld. Veranschlagt sind dafür bis zu vier Millionen Euro, allein bis zu zwei Millionen Euro kostet die Munition. „Handwerk 14“ ist also keine Selbstverständlichkeit, denn das Bundesheer steht unter massivem Spardruck. Für den Kommandanten wäre ein Sparen bei Übungen aber der falsche Weg. Einschränkungen bei Übungen könnten sich in Teilbereichen auf die Einsatzbereitschaft auswirken, so Riener, „ich rechne damit, dass es insgesamt zu Einschränkungen kommen wird. Ich hoffe aber, dass diese Einschränkungen nicht bei der Truppe stattfinden werden.“

Ohne Munition zu trainieren wäre zwar billiger, hätte aber nicht denselben Effekt, warnt Riener. Im Einsatz stehe der Schutz von Leib, Leben und Gesundheit im Zentrum. Ohne Munition hätten die Soldaten im Hinterkopf, dass ohnehin nichts passieren kann - das wäre nur wie eine „Probeschularbeit“, erläuterte Riener.

Die Diskussionen, wie und wo beim Bundesheer gespart werden muss, sind also noch nicht abgeschlossen. Im Verteidigungsministerium wartet man nun auf Einsparungsvorschläge aus dem Generalstab.