Plastik in Donau: Neue Untersuchung

Nachdem die Verunreinigung der Donau mit Plastikteilchen und ein Zusammenhang mit der Firma Borealis bekannt geworden ist, soll eine Studie klären, woher der Plastikmüll stammt. Beim Land NÖ heißt es, dass keine Umweltgefahr bestanden habe.

Das Land Niederösterreich, das vom Störfall beim Chemiekonzern Borealis gewusst hatte, beteiligt sich an der Studie. Borealis mit Sitz in Mannswörth-Schwechat hatte in einer schriftlichen Stellungnahme zugegeben, dass 2010 aufgrund eines technischen Defekts Kunststoff-Rohstoffe in die Donau gelangt waren. Der Defekt sei behoben worden, es habe keine Umweltgefahr bestanden, heißt es beim Land Niederösterreich. Eine Information der Öffentlichkeit sei im Fall von Verunreinigung mit Plastik nicht vorgesehen, da Plastik nicht gefährlich genug sei.

Schwellenwerte nicht überschritten

Bei Chemiebetrieben, wie auch bei Borealis, gebe es jährliche Sicherheitsinspektionen, sagt der Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft beim Land Niederösterreich, Ludwig Lutz. Nach einer Anzeige im Jahr 2010 bei der Bezirkshauptmannschaft Wien-Umgebung habe Borealis den Defekt im Kanalsystem behoben, die erlaubten Schwellenwerte seien nicht überschritten worden. „2012 und 2014 ist eine Überprüfung durch die Gewässeraufsicht erfolgt. 2014 war auch die letzte Umweltinspektionsprüfung“, so Lutz. Bei den Prüfungen sei alles „einwandfrei abgehakt worden“, so Lutz zu den Ergebnissen.

Mehr Plastikteilchen als Fischlarven

Eine Studie der Universität Wien hat jedoch gezeigt, dass im Uferbereich der Donau mehr Plastikteilchen zu finden sind als Fischlarven. Jetzt will man sich einen Gesamtüberblick verschaffen, sagt Lutz. Die Donau wird nun von der bayrischen bis zur slowakischen Grenze untersucht. Die Ergebnisse sollen klären, ob die Verschmutzung der Donau zu einem Großteil von Betrieben stammt, oder ob es sich auch um Plastikteile handelt, die zum Beispiel der Wind in die Donau weht.

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