Maikäfer bedrohen Weinstöcke

Die Winzer im Weinviertel leiden derzeit unter einer Maikäferplage. Die Insekten haben es auf die jungen Triebe der Reben abgesehen. Alle drei Jahre ist ein Hauptflugjahr - heuer ist es wieder so weit. Die Weinbauern sind machtlos.

Ganze Schwärme von Maikäfern fressen sich derzeit durchs Weinviertel. Ihre Leibspeise sind die jungen Triebe der Weinstöcke, wie etwa in Herrnbaumgarten, wo Grüner Veltliner gedeiht. „An den Rebstöcken kann man die Fraßschäden schon sehen“, sagt Siegfried Schwalm, Obmann des Weinbauvereins Herrnbaumgarten.

Engerlinge

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Diese Engerlinge wurden auf einer Fläche von zwei Quadratmetern eingesammelt

Engerlinge fressen Wurzeln

Ein Maikäfer legt bis zu 100 Eier. Zwei Jahre lang fressen die Engerlinge unter der Erde die Wurzeln und richten dabei den größten Schaden an. „Heuer ist das Hauptflugjahr“, erklärt Christian Frank, Bürgermeister von Herrnbaumgarten, „da fliegen die meisten, aber auch die Zwischengenerationen sind sehr heftig.“

Die Fraßschäden schwächen den Weinstock oder töten ihn ganz ab. In einigen Weingärten sind 80 Prozent der Reben kaputt. Es handle sich aber um kein Problem, das nur eine kleine Gruppe betreffe, sagt Johannes Schmuckenschlager, Präsident des Weinbauverbandes: „Die Maikäfer verbreiten sich über das Gebiet hinaus. Wir haben auch schon Meldungen aus Teilen des Wagrams.“

Maikäfer auf Weinreben

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Senfanbau als Lösung?

Eine Abhilfe gegen die Maikäferinvasion muss erst noch gefunden werden. Die „chemische Keule“ sei keine Lösung, sagt Schmuckenschlager, „wir wollen gemeinsam mit der Natur eine Lösung finden.“

Gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur in Wien (BOKU) werden Möglichkeiten der Maikäferbekämpfung erforscht - so sollen die Engerlinge durch eine intensivere Bodenbearbeitung bekämpft werden, oder auch durch den Anbau von Senf - den mögen die Schädlinge gar nicht.