Ballwein über Wurst: „Alles perfekt“

Nach dem umjubelten Einzug von Conchita Wurst ins Finale des Eurovision Song Contests, reihen Wettbüros die Diva mit Vollbart unter die Top Drei. Vocal Coach Monika Ballwein arbeitet seit Jahren mit Conchita und sagt: „Es ist alles richtig“.

Monika Ballwein

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Monika Ballwein

Bei Starmania im Jahr 2006 haben sich Vocal Coach Monika Ballwein und Tom Neuwirth kennengelernt. Seitdem arbeiten sie immer wieder zusammen - zuletzt vor ein paar Tagen in Kopenhagen. „Ich bin am Dienstag noch hingeflogen, wir haben sehr gut gearbeitet.“ Die Ballade „Rise like a Phoenix“ sei ein Song mit langen Phrasen, vielen Modulationen. „Wir sind gesangstechnisch einfach noch einmal drüber gegangen. Es sind viele Kleinigkeiten, damit es so leicht klingt. Da haben wir noch einige Stunden gearbeitet.“

Monika Ballwein war nun bereits zum fünften Mal beim Eurovision Song Contest - bisher stand sie immer auf der Bühne und zwar als Background-Sängerin bei Bettina Soriat (1997), Bobbie Singer (1999), Manuel Ortega (2002) und Natalia Kelly (2013). Einen derartigen Medienrummel um den österreichischen Kandidaten sowie „Austria“-Sprechchöre aus dem Publikum, habe sie aber noch nie erlebt. „Nein das gab es noch nie. Ich war zum fünften Mal dabei, das hab ich echt noch nie erlebt. Es liegt aber auf der Hand. Alles richtig zu machen – so zu sein, so etwas zu kreieren, so funktioniert Show-Business, das ist großartig.“ Es sei einfach ein großartiger Act und das merke man.

„Das ist harte Arbeit“

Conchita Wurst zieht seit Tagen alle Blicke auf sich. Die Zeit in Kopenhagen sei für sie so, wie sie es immer wollte. Monika Ballwein verfolgt die Entwicklung von Tom Neuwirth bzw. Conchita Wurst seit mittlerweile acht Jahren. „Es ist ein steter Weg, den sie verfolgt hat. Sie ist halt einfach sehr fokussiert. Es ist ein Beweis für mich, wenn man dran bleibt, egal was kommt, einfach weiter machen. Und zwar solange bis die Vision und der Traum in Erfüllung gehen. Der geht nicht einfach nur so in Erfüllung, das ist harte Arbeit.“

Gerade die Kunstfigur „Conchita“ polarisiere, dadurch habe sich Tom verändert, so Ballwein. „Dadurch ist es nicht einfacher geworden, aber sie ist dadurch schon viel stärker geworden und hat sich damit auch bestärkt und nicht unterkriegen lassen. Es geht ihr gut, sie liebt es. Sie will auf die Bühne, deswegen ist es nicht furchtbare Arbeit, sondern eine irrsinnig schöne Arbeit, das ist einfach so. Auch wenn es anstrengend ist, ist es eben eine gute Anstrengung. Sie sagt auch, ich mag es so gern, wenn mein Terminkalender voll ist und so ein Rummel ist.“

Ballwein: „Echter Siegeskandidat“

Dass deutsche Zeitungen nach dem Halbfinale schreiben, dass Conchita Wurst auch das Finale gewinnen muss, überrascht Ballwein nicht wirklich. „Man muss es sehen,wie es ist. Es ist gut, es ist fantastisch, alles was man da jetzt findet, wäre nur Neid. Man muss neidlos zugestehen: Es passt einfach perfekt.“

„Siegerin der Herzen“

„Die österreichische Travestiekünstlerin Conchita Wurst wurde mit Diven-Bombast zur Siegerin der Herzen“, berichtet Spiegel Online.

Auch deutsche Medien meldeten sich bereits bei der Gesangstrainerin von Conchita Wurst. „Ich hab heute auch deutschen Sendern ein Interview gegeben, die sagen halt Wahnsinn. Ich hab gemeint, es ist nach Cordoba unglaublich… (lacht). Man kann einfach nichts dagegen sagen, man muss das dermaßen respektieren. Ich finde es großartig, dass die Deutschen das auch so sehen. Man muss einfach sagen, es ist gut, deswegen hat es auch seine Berechtigung. Es ist definitiv ein echter Siegeskandidat.“

noe.ORF.at, Anna Wohlmuth

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