Dschihad: Verschärfte Kontrollen auf Flughafen

154 Menschen sind bisher von Österreich aus in den Dschihad gezogen, 26 sind bei den Kämpfen in Syrien ums Leben gekommen. Im Innenministerium nimmt man die Bedrohung ernst: Am Flughafen Schwechat hat man nun die Kontrollen verschärft.

Seit der Erweiterung des Flughafens Wien-Schwechat um den Terminal 3 im Jahr 2012 wird an acht Stellen kontrolliert, insgesamt sind in Schwechat 250 Grenzpolizistinnen und -polizisten im Einsatz. Seit 1. November gibt es zusätzliche sogenannte vorgerückte Kontrollen von Beamten.

„Wir wissen, dass Personen, die im Dschihad waren und zurückgekommen sind, tickende Zeitbomben sind. Deswegen müssen wir strengere Kontrollen vornehmen, und deswegen haben wir in dieser Woche mit zielgerichteten Personenkontrollen begonnen, vor allem bei der Einreise aus Krisendestinationen“, erläutert Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Staatspolizei ermittelt gegen 100 Personen

Solche Krisendestinationen sind vor allem die Türkei, der Nahe Osten und der arabische Raum. Über diese Länder führt häufig der Weg weiter nach Syrien und zurück. „Zum einen stehen alle, die in den Dschihad gehen oder zurückkommen, auch im Fokus des Staatsschutzes - und das zu Recht. Zum anderen bekommen wir natürlich auch Hinweise von Eltern und deren Freunden und Bekannten, wenn sich sich Sorgen machen, dass Jugendliche sich radikalsieren oder in den Dschihad gehen“, so Mikl-Leitner.

Jedem Hinweis werde nachgegangen, hieß es am Donnerstag am Rande eines Sicherheitsgipfels am Flughafen Schwechat. Derzeit gibt es in Österreich gegen 100 Personen staatspolizeiliche Ermittlungsverfahren. Es wird geschätzt, dass etwa 3.000 Europäer an den Kämpfen in Syrien teilnehmen, einige von ihnen könnten über den Flughafen Schwechat nach Syrien gelangt sein. Um die Arbeit der Behörden auch am Flughafen Schwechat zu erleichtern, wird nun eine europaweite Datenbank eingerichtet.

Links: