Hardegg von Außenwelt abgeschnitten

Nicht nur das Wald-, sondern auch das Weinviertel ist vom Eischaos betroffen. Die Stadt Hardegg (Bezirk Hollabrunn) ist seit Dienstag völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Die beiden Zufahrtsstraßen sind gesperrt.

Sonntagnacht wurde die Zufahrt über Felling, Dienstagmittag auch die Zufahrt über Retz nach Hardegg gesperrt. Zu groß ist die Gefahr, von umfallenden Bäumen getroffen zu werden. „Unsere Aufgabe war es, überhängende Bäume mit der Drehleiter von der Straße zu entfernen“, sagt Einsatzleiter Heinrich Löschnig von der Freiwilligen Feuerwehr Hardegg. „Weiters war auch eine Baumgruppe zu sprengen, die auf die Straße zu stürzen drohte.“

Aufräumarbeiten haben begonnen

Die Nationalparkgemeinde war am Mittwoch weiterhin nicht erreichbar. Sowohl die L38 als auch die L1045 blieben gesperrt. Die Wasserversorgung sei gesichert, Strom werde über Großgeneratoren geliefert, teilte Feuerwehrsprecher Franz Resperger mit. Außerdem wurden und werden in Hardegg umgestürzte Baumgruppen gesprengt. Die Gefahr ist aber noch nicht gebannt. Laufend fallen schmelzende Eisbrocken von den Bäumen. Die Straßenmeisterei hat am Mittwoch bereits mit den Aufräumarbeiten begonnen, zumindest für Notfälle ist die Zufahrt über Retz wieder befahrbar.

Hardegg Sperre Eis

ORF

Bäume und Äste werden von den Straßen entfernt, am Donnerstag sollen die Sperren wieder aufgehoben werden.

Die Bevölkerung muss das Erlebte erst einmal verdauen. „Man hört es die ganze Nacht rundherum überall krachen und auch untertags. Das war leicht beängstigend“, sagt eine Bewohnerin. Für zahlreiche Schülerinnen und Schüler entfiel zudem der Unterricht. „Ich konnte nicht in die Schule gehen, weil so viele Bäume auf der Straße gelegen sind“, erzählt eine Schülerin. Die Sperren der Straßen nach Hardegg sollen am Donnerstag wieder aufgehoben werden.

Die Feuerwehren haben laut Feuerwehrsprecher Franz Resperger seit der Nacht auf Samstag etwa 1.100 Einsätze absolviert. 250 Mann waren am Mittwoch an der Arbeit. Mehr als 2.000 Haushalte waren auch am Mittwoch noch ohne Strom. Laut EVN werden die Reparaturen noch Monate dauern, die Schäden dürften einer ersten Einschätzung zufolge in die Millionen gehen - mehr dazu in Millionenschäden befürchtet.