„Eiszeit“: Waldviertel atmet auf

Im Waldviertel ist nach tagelanger „Eiszeit“ am Freitag deutliche Entspannung eingetreten. Tauwetter hat eingesetzt, Eis gab es noch in höher gelegenen Gemeinden. Die meisten Straßensperren sollten aber aufgehoben sein.

Ab dem frühen Nachmittag sollten im Bezirk Zwettl alle Straßen wieder befahrbar sein, sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger auf Anfrage. Es habe Tauwetter eingesetzt. Eis gab es noch in den höher gelegenen Gemeinden Gutenbrunn (858 Meter) und Bärnkopf (968 Meter). Laut Resperger dauerten die Aufräumarbeiten am Freitag an. Umgestürzte Bäume waren bereits beseitigt, auch mit Schneepflügen wurde Astwerk von den Straßen entfernt. 50 Familien im Bezirk Zwettl wurden weiterhin von zehn Großstromgeneratoren versorgt.

Seitens der Feuerwehr waren seit der Nacht auf vergangenen Samstag etwa 1.200 Mann im Waldviertel aufgeboten. Sie absolvierten 1.400 Einsätze, resümierte Resperger. Im Bezirk Zwettl sollte die Alarmbereitschaft in den Nachmittagsstunden aufgehoben werden.

Noch keine Zahlen über Schäden im Waldviertel

Dichter Nebel herrscht immer noch in den von der Eiskatastrophe am meisten betroffenen Gebieten im Waldviertel. Das Eis ist mittlerweile zwar von den Bäumen gefallen, dennoch ist die Gefahr, das Bäume brechen, weiterhin groß. Die Forstkommission führte am Freitag erste Begehungen am Waldrand durch, um einen Überblick über das Schadensausmaß zu bekommen.

Genau beziffern, könne man den Schaden aber noch nicht, sagt Theresia Meier, von der Landeslandwirtschaftskammer. „Betroffen sind die Bezirke Waidhofen an der Thaya, Krems, Zwettl und dort Gemeinden und dort dann einzelne Besitzer. Es ist relativ kleinflächig vom landesweiten Ausmaß, aber dort wo jemand betroffen ist, da ist es schlimm.“ Erste Schadenssummen soll es nächste Woche geben, heißt es seitens der Forstkommission.

Hohe Wand: 37 Bewohner harren aus

Tauwetter herrschte dem Sprecher zufolge auf der Hohen Wand (Bezirk Wiener Neustadt), wo sich somit ebenfalls Entspannung abzeichnete. Für 16.00 Uhr war eine weitere Sitzung des Krisenstabes angesetzt. Spätestens am Samstag sollten die Feuerwehren „mit Kränen und Motorsägen anrücken“, um die Hohe Wand Straße (L4188) und Zufahrtswege zu den Häusern freizumachen. 37 Menschen waren trotz der prekären Situation in ihren Heimen geblieben - mehr dazu in Hohe Wand: 37 Bewohner harren aus.

Resperger zog am Freitag auch Vergleiche: Mit Generatoren sei in sechs Tagen „Eiszeit“ so viel Strom erzeugt worden, „wie Mistelbach in 24 Stunden für 11.000 Einwohner benötigt“. Eine vierköpfige Familie könnte lebenslang versorgt werden.

Wegen umgestürzter Bäume gesperrt sind:

(Stand 19.26 Uhr)

  • die L4188, die Hohe Wand Straße
  • die L7068, zwischen Waldhausen und Moniholz
  • die L7118, zwischen Geyersberg und Mitterarnsdorf (B33)
  • die L7188, zwischen Kirchschlag und Aschelberg
  • die L8295, zwischen Harmanschlag und L8292

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