Neues Museum anlässlich Kriegsende 1945

70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird in Erlauf (Bezirk Melk) am 9. Mai das Museum „Erlauf erinnert“ eröffnet. Es soll die Geschichte von Nationalsozialismus und Krieg beleuchten sowie Erinnerungskultur und Gegenwartskunst verbinden.

In dem Mostviertler Ort kam es in der Nacht von 8. auf 9. Mai 1945 „mitten in den Wirren der letzten Kriegstage“ zu einem Treffen eines sowjetischen und eines amerikanischen Generals in einem Privathaus an der Bundesstraße 1 in Erlauf, um per Handschlag das Ende des Zweiten Weltkrieges zu besiegeln, heißt es in einer Aussendung von Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich. Diese Zusammenkunft sei zunächst von der Öffentlichkeit unbeachtet geblieben, aber ab den 1960er-Jahren regelmäßig mit Friedensfeiern gewürdigt worden.

Friedensdenkmäler erinnern an den April 1945

Zum 50-jährigen Gedenken des Kriegsendes wurden 1995 zwei Friedensdenkmäler in der Ortsmitte in Zusammenarbeit mit Kunst im öffentlichen Raum errichtet. Dabei handelt es sich um eine Skulpturengruppe des russischen Künstlers Oleg Komov und eine Licht-Installation der amerikanischen Konzeptkünstlerin Jenny Holzer.

Diese seien bereits zum Wahrzeichen der Gemeinde geworden, wurde betont. Mehrere temporäre Kunstprojekte, die sich mit Krieg, Vergangenheitsbewältigung und Geschichtsbewusstsein auseinandersetzten, folgten - u.a. „Erlauf erinnert sich“ (2000, 2002) oder das Musikprojekt „AMF - Allied Musical Forces“ von Konrad Rennert (2006).

Dauerausstellung über NS-Zeit, Krieg und Kriegsende

Die Eröffnung des neuen Museums findet anlässlich der Friedenstage Erlauf (8. bis 10. Mai) statt. Die permanente Ausstellung soll Besuchern einen Überblick über relevante ereignis- und alltagshistorische Vorgänge rund um Nationalsozialismus, Krieg und Kriegsende geben.

In einer 250 Quadratmeter großen Dauerausstellung werden die Vorgänge in Ort und Region, die „Geschichte von Totalitarismus und Vertreibung genauso wie die Brüche und Kontinuitäten der österreichischen Erinnerungskultur der Zweiten Republik in Verbindung mit künstlerischen Arbeiten gezeigt“, heißt es bei Kunst im öffentlichen Raum. Parallel dazu stehen u.a. Vorträge, Lesungen und Filmvorführungen am Programm. Das Projekt ist eine Kooperation der Marktgemeinde Erlauf mit der Abteilung Kunst und Kultur des Landes Niederösterreich.

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