Rewe-Boss rechnet mit weniger Supermärkten

Frank Hensel, Chef von Rewe-Österreich in Wiener Neudorf, sieht die Zahl der Supermarkt-Filialen sinken. Deshalb will Hensel das Onlinegeschäft ausbauen, denn der Umsatz der zu verteilen ist, bleibe der gleiche. Auch die Hauszustellung wird forciert.

Rewe International drückt beim Ausbau seiner Onlineshops und der Hauszustellung in Österreich aufs Tempo. Neben Billa und Bipa ist für heuer der Start der Hauszustellung für Merkur-Privatkunden geplant. „Wir müssen von Anfang an dabei sein“, sagt Rewe-Österreich-Chef Hensel. Mitbewerber Spar hat bis dato übrigens noch keinen Onlineshop für Lebensmittelmittel.

Online-Umsätze steigen stark an

Der Online-Umsatz bei Billa ist im vergangenen Jahr laut Hensel um 50 Prozent gestiegen, bei Bipa hätten die Online-Erlöse bereits den Umfang von sechs Filialen erreicht. Billa stellt Lebensmittel derzeit in allen Landeshauptstädten und Umgebung außer Innsbruck und Bregenz zu. Merkur betreibt mit Merkur Direkt einen Onlineshop für Geschäftskunden. Zugestellt wird derzeit in Wien, Baden, Wiener Neustadt und Linz. Wie stark der Online-Anteil in den nächsten Jahren steigen werde, sei nicht so wichtig, sondern es gehe darum den eigenen Marktanteil abzusichern, betont Hensel.

REWE in Wiener Neudorf

APA/Georg Hochmuth

Die Rewe-Österreich-Zentral in Wiener Neudorf.

Hensel setzt auch auf Steuerreform

In Österreich hat der Konzern im Geschäftsjahr 2014 mit Billa, Merkur, Penny, Adeg und Bipa rund 8,01 Mrd. Euro (+0,32 Prozent) umgesetzt. Hensel bezeichnet 2014 als „schwieriges Jahr“, unter anderem wegen der flauen Konsumnachfrage und deflationärer Tendenzen. Die Auswirkungen der Steuerreform könnten 2016 wieder einen Kaufkraftschub auslösen. Rewe findet in Städten im Gegensatz zum ländlichen Raum immer schwerer geeignete Lehrlinge. „Wir kriegen nicht die, die wir wollen“, so Hensel. Billa lockt zukünftige Lehrlinge mit einer Lehrlingsgehalt über dem Kollektivvertrag und Leistungsprämien von bis zu 5.000 Euro.