Glaswolle: Isover stellt Produktion ein

Österreichs letzter Hersteller von Mineralwolle, die Saint-Gobain Isover Austria in Stockerau, stellt die Produktion ein. Bis Ende des Jahres wird noch Glaswolle produziert, dann soll Schluss sein. 90 Mitarbeitern droht die Kündigung.

In den vergangen sechs Jahren sei die Nachfrage nach Glaswolle stark zurückgegangen, berichtet Moniker Döll von Saint-Gobain Isover Austria. Man könne in Stockerau bis zu 34.000 Tonnen Glaswolle pro Jahr produzieren. Derzeit liege die Auslastung aber nur bei etwa 60 Prozent. Vor allem der Export sei zuletzt wegen der schwachen Bauwirtschaft massiv eingebrochen.

Glaswolle

Saint-Gobain Isover

Über Sozialplan wird verhandelt

Obwohl man versucht habe, durch Produktionspausen von bis zu 100 Tagen im Jahr, Sparprojekte und Personalanpassungen den Betrieb aufrecht zu erhalten, sei dies nicht länger möglich, so die Geschäftsführung. Die Produktion wird deshalb mit Ende 2015 eingestellt. Von den 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Standort droht etwa 90 die Kündigung, die übrigen sollen im Vertriebs- und Logistik-Zentrum weiterbeschäftigt werden, das es in Stockerau weiterhin geben soll. Derzeit verhandelt die Geschäftsführung mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan.

„Seit 2009 kämpfen wir als einziger österreichischer Mineralwollehersteller um den Erhalt der Produktion in Stockerau. Jedoch können wir dem starken Mengenrückgang und Preisverfall in Zukunft nichts mehr entgegensetzen“, erläuterte Geschäftsführer Daniel Domini. „Wir werden unser Bestes tun, die betroffenen Mitarbeiter gemeinsam mit dem Betriebsrat zu unterstützen und die sozialen Auswirkungen zu minimieren.“ Das Unternehmen- vormals TEL-Mineralwolle - wurde 1992 in den französischen Konzern Saint-Gobain integriert. Vor 15 Jahren erfolgte dann die weltweite Einführung der Marke Isover.

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