R wie Rigoletto, F wie Fally

„R wie Rigoletto und F wie Fally“ lautet die heurige Devise von Michael Garschall, dem Intendanten von operklosterneuburg. Die international gefeierte Sopranistin gibt in Klosterneuburg ihr Rollendebüt als Gilda in Verdis „Rigoletto“.

„Daniela Fally und operklosterneuburg - das steht für eine künstlerische Verbundenheit, die von langjähriger Treue geprägt ist“, freut sich Intendant Michael Garschall. Als Gesangsstudentin im Kaiserhof debütiert, kehrt Daniela Fally - inzwischen Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper - nach Klosterneuburg zurück. 2004 konnte man sie in Smetanas „Die verkaufte Braut“ sehen und hören, 2009 in „Die Regimentstochter“.

Den tragischen Titelhelden Rigoletto singt im Kaiserhof des Stifts Klosterneuburg Paolo Rumetz von der Wiener Staatsoper. Das Ensemble komplettieren „Rumetz’ Staatsopernkollegin Ilseyar Khayrullova als Maddalena, Arthur Espiritu alternierend mit Gustavo Quaresma Ramos als Herzog von Mantua sowie Ievgen Orlov, der im Frühjahr an der New Yorker Metropolitan Opera in ‚Aida‘ und ‚Don Giovanni‘ gesungen hat“ (Garschall).

Thomas Enzinger führt Regie bei Verdis „Rigoletto“. Enzingers Inszenierung der „Gräfin Mariza“ an der Wiener Volksoper wurde in der Saison 2014/15 wieder aufgenommen, im Herbst 2015 wird er „Im Weißen Rössl“ in Regensburg und „Kiss me, Kate“ in Nürnberg inszenieren.

Garschall: „Hier ist allererster Qualitätsstandort“

Michael Garschall, Intendant der operklosterneuburg, ist bekannt dafür, dass er eine gute Hand und ein gutes Auge für Sängerinnen und Sänger hat. So hat der Talentescout zum Beispiel Norbert Ernst zu einer Zeit engagiert, als für den gebürtigen Wiener Neustädter Tenor Rollen wie der Steuermann, David und Loge in Bayreuth noch in den Sternen standen. „Klosterneuburg muss allererster Qualitätsstandort bleiben, die Förderung von Sängerinnen und Sängern, die am Sprung zu einer Weltkarriere sind, bleibt oberstes Ziel“, ist daher Garschalls Credo.

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„Rigoletto“

Verdis Oper wird im Kaiserhof des Stifts Klosterneuburg bis 1. August gezeigt.

noe.ORF.at: Warum haben Sie sich für diese Oper entschieden?

Intendant Michael Garschall: Unsere erste Verdi-Oper - schon lange geplant und heuer endlich in die Tat umgesetzt! „Rigoletto“ ist dramaturgisch gesehen ein Meisterwerk, die Musik ein Geniestreich!

noe.ORF.at: Warum soll man gerade heuer zu Ihnen nach Klosterneuburg fahren?

Garschall: Es gibt ein sensationelles Rollendebüt zu feiern. Die international gefeierte Sopranistin Daniela Fally singt ihre erste „Gilda“ bei uns in Klosterneuburg - schon die Proben sind umwerfend!

noe.ORF.at: Wie sehen Sie Ihren Spielort in drei Jahren? Wie wollen Sie ihn entwickeln?

Garschall: Klosterneuburg muss allererster Qualitätsstandort bleiben, die Förderung von Sängerinnen und Sängern, die am Sprung zu einer Weltkarriere sind, bleibt oberstes Ziel.

Worin sehen Sie die gesellschaftliche Aufgabe des Theaters, im speziellen die Aufgabe des Sommertheaters?

Garschall: Neues Publikum für das Genre Oper zu gewinnen ist wohl die größte Herausforderung. Da gilt es, die Türen weit zu öffnen, und das machen wir mit großer Leidenschaft!

noe.ORF.at: Was ist die Botschaft des Stücks?

Regisseur Thomas Enzinger: Prinzipiell versuche ich nicht in dieser Form zu denken und im Falle von „Rigoletto“ ist diese Frage auch schwer zu beantworten: Die Geschichte ist für sich genommen moralisch wertfrei. Die Figuren sind so konzipiert, dass sie das Gute und das Böse in gleichem Maße in sich tragen und mein Ziel ist es, dies zu zeigen. So gesehen könnte man sagen, dass es vielleicht Verdis Botschaft war, dass man den Menschen nicht moralisch stigmatisieren, sondern Gnade für sein Verhalten entwickeln soll.

noe.ORF.at: Welche Inszenierungsmöglichkeiten bietet der Spielort und wie nützen Sie diese?

Enzinger: In Bezug auf Verdis „Rigoletto“ ist das Besondere an Klosterneuburg sicherlich der Innenhof. Dieser geschlossene Raum passt sehr gut zu dem teilweise kammerspielartigen Charakter der Oper. Das wird im Bühnenbild aufgegriffen: Die Bühne im Renaissance-Stil schafft einen herrlichen Kontrast zur barocken Architektur des Klosters und wird so zu einem Raum im Raum. Dadurch gelingt es besonders in den Duetten, ein hohes Maß an Intimität zu erzeugen.

„Rigoletto“

Die Premiere von „Rigoletto“ war am 4. Juli, die weiteren Vorstellungen am 7., 9., 11., 15., 17., 23., 25., 28. und 30. Juli sowie am 1. August, Beginnzeit jeweils 20.30 Uhr. Die Aufführungen finden im Kaiserhof des Stifts Klosterneuburg statt, bei Schlechtwetter in der Babenbergerhalle am Rathausplatz.

„Rigoletto“ für Kinder wird am 19. Juli gezeigt. „Wir bieten Opernluft für Einsteiger und Fortgeschrittene“, erklärt Garschall, eine Fassung für junge Opernfreunde ab acht Jahren: „Rigoletto“ in 90 Minuten.

Vor jeder Vorstellung (ausgenommen am 7. und 19. Juli) gibt es Werkeinführungen. Wissenswertes zur Oper präsentiert Gerrit Waidelich im Vestibül des Stifts (jeweils 19.45 Uhr, freier Eintritt).

Mitwirkende: Arthur Espiritu/Gustavo Quaresma Ramos (Herzog von Mantua), Paolo Rumetz (Rigoletto), Daniela Fally (Gilda) sowie Bettina Schweiger, Ievgen Orlov, Sebastian Peissl, Elisabeth Pratscher, Thomas Weinhappel, Luciano Batinic und Ilseyar Khayrullova
Regie. Thomas Enzinger
Musikalische Leitung: Christoph Campestrini
Orchester: Sinfonietta Baden
Chor: Chor operklosterneuburg
Ausstattung: Toto
Choreographie: Monica I. Rusu-Radman
Choreinstudierung: Holger Kristen
Licht: Sabine Wiesenbauer und Lukas Siman
Intendanz: Michael Garschall

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