Grafenbach: Gasthof als Asylquartier

In Niederösterreich wird nach Asylquartieren gesucht, um die steigende Zahl von Flüchtlingen zu bewältigen. Das Land setzt auf kleine Einheiten in Gemeinden. Ein positives Beispiel ist Grafenbach-St. Valentin (Bezirk Neunkirchen).

Im Gasthaus „Zum goldenen Krug“ werden schon seit 25 Jahren Asylwerber betreut. Derzeit wohnen dort 30 Flüchtlinge, vor allem aus Afghanistan, Tschetschenien und Armenien. Das Zusammenleben funktioniert, wird betont, die Kinder können zur Schule oder in den Hort gehen, es werden Freizeitaktivitäten wie Fußballspielen organisiert.

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ORF

In Grafenbach-St. Valentin hat die Bevölkerung seit 25 Jahren Erfahrungen mit Asyl suchenden Menschen

In der 2.300 Einwohner-Gemeinde Grafenbach-St. Valentin werden 80 Flüchtlinge betreut. „Es gibt seit einigen Monaten einen zusätzlichen Deutsch-Unterricht, den die Gemeinde finanziert. Wir haben auch zwei Asylwerber, die bei uns für das Gemeindeamt Grünschnittarbeiten verrichten, damit man den Menschen hilft, eine sinnvolle Beschäftigung zu finden", erläutert Bürgermeisterin Sylvia Kögler (SPÖ).

Androsch: „Land sucht kleine Quartiere“

Derzeit werden in Niederösterreich mehr als 11.300 Flüchtlinge betreut. 204 von 573 niederösterreichischen Gemeinden haben bereits Asylwerber aufgenommen, mit 118 Prozent übererfüllt Niederösterreich derzeit die Quote. Es werden aber laufend weitere Quartiere in Gemeinden gesucht, sagt der für Asyl zuständige Landesrat Maurice Androsch (SPÖ). „Über die Sommermonate hinweg werden wir mehr als 1.100 neue Plätze in Niederösterreich zur Verfügung stellen können. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, kleine verträgliche Quartiere zu schaffen, um die Integration der Flüchtlinge auch in der Gemeinde bestmöglich zu gewährleisten.“

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