Ehemaliger AKNÖ-Präsident Staudinger gestorben
Staudinger war von 1994 bis 2009 Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich und von 2000 bis 2009 Vorsitzender des ÖGB Niederösterreich. Außerdem war er von 1990 bis 1994 Bürgermeister seines Wohnortes Guntramsdorf (Bezirk Mödling). Josef Staudinger wurde am 3. November 1994 von der Vollversammlung zum fünften Präsidenten der Niederösterreichischen Arbeiterkammer angelobt. 2000 wurde Staudinger auch Vizepräsident der Bundesarbeitskammer. Bei der Arbeiterkammer-Wahl im Jahr 2004 erreichte Staudinger mit einem Anteil von 70 Prozent ein Rekord-Wahlergebnis für die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG).
AKNÖ
Josef Staudinger starb im Alter von 66 Jahren
Staudinger übergab 2009 das Amt an seinen Nachfolger Hermann Haneder. Bei seinem Abschied nach 15 Jahren als Präsident der AKNÖ erhielt er den goldenen Ehrenring der Interessensvertretung. Der gelernte Installateur war auch Träger des Goldenen Komturkreuzes des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich und des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich.
Große Betroffenheit auf allen Seiten
Bei der Arbeiterkammer Niederösterreich zeigt man sich in einer Aussendung am Samstag betroffen: „Josef Staudinger war aus tiefster Überzeugung Arbeitnehmervertreter, der mit großem persönlichen Einsatz für die Menschen im Land gekämpft hat. Wir haben heute einen der ganz Großen verloren. Ich trauere um meinen Freund, diesen Verlust können wir alle noch nicht ermessen“, so AKNÖ-Präsident Markus Wieser. „Er war ein bedeutender Gewerkschafter, sein Ableben ist für uns ein großer Verlust. Das Mitgefühl des ÖGB gilt in diesen schweren Stunden der Familie von Josef Staudinger“, so ÖGB-Präsident Erich Foglar. Ab Montag wird über die bevorstehenden Trauerfeiern informiert.
Der Präsident der Bundesarbeitskammer, Rudolf Kaske, würdigte Staudinger als „Arbeitnehmervertreter mit Leib und Seele“ und „wunderbaren Menschen“. „Pepi Staudinger war ein engagierter und unermüdlicher Kämpfer für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, ein Mann des Ausgleichs, der sich stets für soziale Gerechtigkeit eingesetzt hat.“
„Josef Staudinger war ein Sozialpartner bester Schule und stand zeit seines Lebens für den Geist des Miteinanders in unserem Heimatland Niederösterreich“, so Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) am Samstag. „Staudinger war ein großer Vertreter der Arbeitnehmerinteressen und für das Land Niederösterreich ein wichtiger Partner. Sein Wort wurde gehört, seine Meinung wurde geschätzt. Dabei war er kein Mann der lauten, aber ein Mann der klaren Worte, der immer auch das gemeinsame Ganze in den Vordergrund stellte“, betont der Landeshauptmann. „Unsere tiefe Anteilnahme gehört der Familie“, so Pröll.
Engagement und persönlicher Einsatz
„Josef Staudinger war durch und durch Sozialpartner, die ArbeitnehmerInneninteressen standen bei ihm immer im Mittelpunkt“, so Sozialminister Rudolf Hundstorfer am Samstag nach Bekanntwerden des Todes des ehemaligen AKNÖ-Präsidenten. „In der Zeit der ÖGB-Krise habe ich Josef Staudinger, der damals Vorsitzender des ÖGB Niederösterreich war, besonders schätzen gelernt. Meine ganze Anteilnahme gilt seiner Familie“, so Hundstorfer.
„Tief bestürzt“ zeigen sich auch Landeshauptmannstellvertreterin Karin Renner (SPÖ) und Landesparteivorsitzender Matthias Stadler: „Josef Staudinger hat sich Zeit seines Lebens für die arbeitenden Menschen in unserem Bundesland und darüber hinaus stark gemacht. Sein Engagement und sein persönlicher Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Ausgleich haben für uns Vorbildwirkung. Unser Mitgefühl in diesen schweren Stunden ist bei den Angehörigen“, so LHStv. Renner und Landesparteichef Stadler.
Auch NÖAAB-Landesobmann LH-Stv. Wolfgang Sobotka und AK-Vizepräsident Franz Hemm reagieren auf den Tod Staudingers: „Josef Staudinger hat sein Leben in den Dienst der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Niederösterreich gestellt. Er hat dabei immer das Gemeinsame vor das Trennende gestellt und die Arbeiterkammer zu einem wichtigen politischen Player im Land entwickelt. Mein Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden seiner Familie“, so Sobotka.
„Josef Staudinger hat die Sozialpartnerschaft gelebt und allen Menschen immer große Wertschätzung entgegengebracht. Er war ein verlässlicher Partner mit Handschlagqualität, den auch sein großes Verständnis für die Unternehmerinnen und Unternehmer ausgezeichnet hat. Ich möchte seiner Familie mein tief empfundenes Beileid aussprechen“, so die Präsidentin der Wirtschaftskammer NÖ, Sonja Zwazl.
Josef-Staudinger-Preis für Lehrlinge
Heuer wurde zum achten Mal der Josef-Staudinger-Preis verliehen. Er wird jährlich an Jugendliche, die sich während ihrer Ausbildung mit Fleiß, Können und Engagement auf ihren Lehrplätzen hervorgetan haben, vergeben.