60 Waldbrände in vier Wochen

Durch die extreme Hitze und den fehlenden Niederschlag muss die Feuerwehr derzeit täglich zu Waldbränden ausrücken. Allein in den vergangenen vier Wochen wurden 60 Einsätze verzeichnet.

Erst am Freitag waren die Feuerwehrleute in Groß Gerungs (Bezirk Zwettl) und in Haschendorf (Bezirk Wr. Neustadt) gefragt - mehr dazu in Hubschrauber bei Waldbrand im Einsatz (noe.ORF.at; 7.8.2015).

Föhrenwald besonders oft betroffen

Besonders oft brennt es im Föhrenwald im Bezirk Wr. Neustadt. Im Juli mussten die Einsatzkräfte hier bereits achtmal ausrücken - so oft wie nirgendwo sonst in Österreich. Ein häufiger Auslöser für die Brände im Föhrenwald ist scharfe Munition. Im Zweiten Weltkrieg gab es dort eine Munitionsfabrik. Durch die Hitze reagiert weißer Phosphor mit Sauerstoff, das kann zu einer Stichflamme führen. Für die Einsatzkräfte sind die Einsätze bei Wr. Neustadt daher besonders gefährlich.

brennender Föhrenwald

Einsatzdoku - Lechner

Im Föhrenwald muss die Feuerwehr besonders häufig ausrücken

Viele Brände werden jedoch durch die Unachtsamkeit von Menschen ausgelöst, etwa durch weggeworfene Zigaretten. Dazu kommt die anhaltende Trockenheit. Landesweit regnete es im Juli heuer um 42 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Föhrenwald kommt dazu, dass es weit und breit kein Wasser gibt. Die Feuerwehr bemüht sich deshalb um einen neuen, 700 Kubikmeter Wasser fassenden Löschteich.

Mit Quads gegen das Feuer

Außerdem gibt es seit vier Jahren einen sogenannten Waldfachplan. Auf dem Plan sind alle Waldwege eingezeichnet. Das Problem: Manche Wege sind mit großen Feuerwehrautos nicht befahrbar. Deshalb werden jetzt Quads für den Brandeinsatz getestet. „Es gibt bereits zwei Prototypen von kleinen geländegängigen Fahrzeugen mit einer Löschanlage darauf“, sagte Josef Huber, Bezirksfeuerwehrkommandant Neunkirchen.

Besserung im Hinblick auf die Waldbrandgefahr ist vorerst nicht in Sicht. Speziell im Bereich des Wienerwaldes und des Waldviertels gilt laut Feuerwehr die höchste Gefahrenstufe.