Flüchtlings-Notquartier für Obdachlose
Das Land Niederösterreich und die Caritas wollen Flüchtlinge ohne feste Unterkunft systematisch von der Straße holen. Im Caritas-Haus Gabriel in Maria Enzersdorf wurden 120 Plätze geschaffen, berichtete Landesrat Maurice Androsch (SPÖ). In dem Notquartier sollen künftig auch Erstmaßnahmen wie Medizin-Checks geleistet werden. Polizei und NGO seien bereits informiert.
11.200 Flüchtlinge werden in NÖ betreut
„Das Land NÖ hat zuletzt massiv darauf gedrängt, Flüchtlinge ohne feste Unterkunft aus der Bundesversorgung zu übernehmen, um den Zelten in Traiskirchen vor Beginn der kalten Jahreszeit ein Ende zu setzen. Jetzt durch die Hintertür neue Brennpunkte entstehen zu lassen, ist für das Land NÖ nicht zu akzeptieren“, betonte der für Asylfragen zuständige Landesrat Androsch.
Derzeit würden im Bundesland mehr als 11.200 Flüchtlinge betreut. Davon befinden sich über 8.600 Asylwerber in der Grundversorgung des Landes, die übrigen seien in Bundesversorgung. Seit Ende April wurden 5.340 Personen aus Traiskirchen vom Land übernommen. 46 Prozent der Gemeinden seien zwischenzeitlich dem Aufruf, Flüchtlingen Unterschlupf zu geben, gefolgt. Bis Jahreswechsel würden weitere 3.500 Plätze zur Verfügung stehen, erläuterte der Landesrat.
Der Landespolizeidirektion Niederösterreich zufolge, sei man bereits in Gesprächen mit poteniellen Vermietern für weitere Transitquartiere im Land. Ziel sei es insgesamt 1.000 Plätze für Flüchtlinge, die auf der Durchreise sind, bereitzustellen. Nachdem der Wirtschaftshof in St. Pölten am Dienstag geräumt worden ist, können derzeit noch insgesamt 600 Transitflüchtlinge in der Messehalle Wieselburg und in der ehemalgen Löwa-Halle in Ternitz untergebracht werden. Doch auch diese Hallen werden wieder gebraucht und müssen deshalb geräumt werden.
Links:
- Knapp 1.800 Flüchtlinge in Traiskirchen (noe.ORF.at; 16.10.2015)
- 30 weitere Unterkünfte in der Diözese St. Pölten (noe.ORF.at; 16.10.2015)
- Winterfeste Quartiere für Flüchtlinge (noe.ORF.at; 15.10.2015)