Kulturpreise des Landes verliehen

Im Festspielhaus St. Pölten sind am Freitagabend die Kulturpreise vergeben worden. Das Land Niederösterreich würdigt damit die Leistungen der Kulturschaffenden. Insgesamt sind die Preise mit mehr als 150.000 Euro dotiert.

Musikalisch stand die Verleihung ganz im Zeichen der Jugend: Umrahmt wurde die Festveranstaltung von musikalischen Darbietungen des Landesjugendchors Niederösterreich unter der Leitung von Benedikt Blaschek, dem Alverina Quartett und einem Bläserensemble des Jugendsinfonieorchesters Niederösterreich.

Kunstschaffende vor dem Vorhang

Mit der Kulturpreisgala bitte man jene, die Kunst und Kultur prägen, vor den Vorhang, betonte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP): „Kunst und Kultur - und das ist gerade in der heutigen Zeit so wichtig - ist imstande, den Dialog der Kulturen zu pflegen und die Kultur des Dialogs zu pflegen. Daher ist es unglaublich wichtig, dass vor allem diejenigen, die diese Kunst und Kultur prägen und tragen, dass die auch entsprechend vor den Vorhang gebeten werden“, so Pröll.

Erster Preis in der Heimat für Menasse

Heuer wurden die Preise bereits zum 55. Mal verliehen. Schriftsteller Robert Menasse war einer der Preisträger. Er hätte nicht mehr mit einer Auszeichnung gerechnet: „Das Besondere an dem Preis ist, dass es mein erster Preis in der Heimat ist. Das ist sensationell, ich habe geglaubt, hier muss ich erst sterben, bevor sie mich hochleben lassen.“

Preise für den Keller

Die Grand Dame der St. Pöltner Theaterszene, Mimi Wunderer, freute sich zwar sehr über den Würdigungspreis für Darstellende Kunst, wird ihn aber wohl mit den anderen im Keller verstauen „Die Preise, die ich bis jetzt bekommen habe, sind noch bei mir im Keller. Es hat etwas damit zu tun, das diese Preise ein Teil der Vergangenheit sind. Ich lebe nicht so gerne in Vergangenheit, ich lebe jetzt und ein paar Tage in der Zukunft und das war es auch. Es könnte auch sein, dass ich mit Katzenjammer an die Vergangenheit denke und sage, mein Gott, war das schön“, sagt Mimi Wunderer gegenüber noe.ORF.at. Sie verlässt mit Jahresende die Bühne im Hof.

Sein Engagement für die Volkskultur brachte Norbert Hauer einen Würdigungspreis ein. ORF NÖ-Zuseherinnen und Zuseher kennen ihn vom Festival „aufhOHRchen“, das auch auf Radio NÖ ausgestrahlt wird. „Ich bin einfach überglücklich. Alles im Leben, wofür es Anerkennung gibt, ist mit Freude verbunden, mit Respekt vor den anderen und auch mit Hochachtung, dass sie einen wahrnehmen.“

Kulturjournalismus wird ausgezeichnet

Und auch die Kulturredakteurin des ORF NÖ, Sabine Daxberger, bekam den Anerkennungspreis für Kultur- und Wissenschaftsjournalismus. Sie will die Zuschauer für die Erhaltung von Kulturgut begeistern: "Und damit will ich auch zeigen, dass das alles zu unserem Leben gehört und etwas Lebendiges ist und nichts Totes. Das ist auch mein Antrieb für die Serie „Kulturerbe“ in „Niederösterreich heute" und genauso für unsere großen Fernsehdokus aus Niederösterreich, für die ich ja auch verantwortlich bin.“ Die Kulturpreise des Landes zeigten einmal mehr, wie bunt und abwechslungsreich die niederösterreichische Kulturlandschaft ist.

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