Schoeller-Bleckmann schreibt Verlust

Der Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann leidet weiterhin unter dem Sparkurs der großen Ölkonzerne. Der Verlust bei dem Unternehmen mit Sitz in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) liegt nach drei Quartalen bei zwei Millionen Euro.

Der Umsatz in den ersten neun Monaten 2015 brach gegenüber dem Vorjahr um 27,8 Prozent auf 257,6 Mio. Euro ein, nach Steuern wurde ein Verlust von 2 Mio. Euro verbucht, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Dass das Nettoergebnis negativ ausfällt, kommt für die Analysten nicht überraschend, nachdem sich schon zum Halbjahr unterm Strich nur noch eine schwarze Null ausgegangen war und der Ölpreis weiterhin niedrig bleibt. Das Barrel (159 Liter) der Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet aktuell knapp mehr als 42 Dollar, für die Nordseesorte Brent bekommt man etwas mehr als 45 Dollar - mehr dazu in Gewinneinbruch bei Schoeller-Bleckmann(noe.ORF.at; 19.5.2015) und Niedriger Ölpreis drückt SBO-Umsatz(noe.ORF.at; 20.8.015).

Auftragseingang ging massiv zurück

Trotz des Markteinbruchs habe man in den ersten neun Monaten dennoch ein positives operatives Ergebnis (EBIT) vor Wertminderungen in Höhe von 16,5 Mio. Euro erzielt, streicht das Unternehmen hervor. Der Free Cashflow betrug 70,9 Mio. Euro und man habe zum Stichtag 30. September eine Netto-Cash-Position von 12,2 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging um 46,5 Prozent auf 55 Mio. Euro zurück. Das Ergebnis vor Steuern betrug nach den ersten neun Monaten 0,3 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie war mit -0,13 Mio. Euro negativ.

Der Auftragseingang ging in den ersten neun Monaten um mehr als die Hälfte auf 154,2 Mio. Euro zurück. Der Auftragsstand lag zum Ende des dritten Quartals mit 40,2 Mio. Euro um zwei Drittel unter dem Vorjahreswert. „Das Marktumfeld hat sich im dritten Quartal weiter verschlechtert und wir stellen uns darauf ein, dass dieser Abschwung länger dauern könnte als frühere“, sagte SBO-Chef Gerald Grohmann laut Aussendung. „Aber wir wissen, wie man mit den Zyklen in unserer Industrie umgeht. Wir stellen das Unternehmen jetzt so auf, dass es den nächsten Aufschwung, der früher oder später kommen wird, optimal nutzen kann.“

Weiterer Personalabbau möglich

Der Personalstand wurde um ein Viertel reduziert, derzeit beschäftigt Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment weltweit rund 1.230 Leute. Weiterer Stellenabbau sei „möglich und wahrscheinlich“, so Grohmann, „aber irgendwo wird dann Schluss sein. Wir wissen: Der nächste Aufschwung kommt, und wir dürfen unsere Kernkompetenzen nicht verlieren.“ Grohmann hatte die Aktionäre schon seit Monaten auf die schlechten Nachrichten vorbereitet. Angesichts des Marktumfelds sei das Ergebnis „durchaus annehmbar“, sagte Grohmann am Donnerstag zur APA.

Die SBO-Aktie legte am Vormittag um fast 4 Prozent auf 54,80 Euro zu - seit Jahresbeginn hat sie jedoch um ein Zehntel an Wert verloren. „Wir machen uns keine Sorgen. Das Geschäftsmodell als solches ist intakt, wir haben ähnliche Zyklen schon erlebt. Je länger dieser Zyklus andauert, desto größer ist der Nachholeffekt.“ Derzeit wirkt aber ein gegenteiliger Effekt. „Unsere Kunden haben im vergangenen Jahr überproportional bestellt, 2014 war ein Rekord-Auftragsjahr für SBO. Die Kunden sitzen auf vollen Lägern“.

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