Melzer vor hartem Weg zurück

Scheidung von Ehefrau Iveta Benesova, in der Weltrangliste jenseits der Top 100 und eine Schulter-Operation – 2015 war nicht das Jahr von Tennis-Profi Jürgen Melzer. Der 34-jährige steht vor einem harten Weg zurück.

An Training mit Ball und Schläger auf dem Tennisplatz ist derzeit noch nicht zu denken. „Es ist alles noch sehr eingeschränkt. Ich kann die Schulter 60 Grad nach vorne und zur Seite bewegen. Alles andere wie Arm heben ist noch kein Thema. Jetzt steht erst einmal die Heilung im Vordergrund, damit ich nicht wieder ständig mit Schmerzen spielen muss“, erklärt Melzer gegenüber dem ORF NÖ. Die Schmerzen sind aber nicht so schlimm wie befürchtet. „Ich bin sehr gut operiert worden. Da muss ich dem gesamten Team um Dr. Ulrich Lanz noch einmal danken“, ist Melzer zufrieden.

Kleine Schritte nach vorne

Bei der Rehabilitation im Bundessportzentrum Südstadt löst Physiotherapeut Freddy Siemes die Verspannungen mit Massagen und Lockerungsübungen: „Wir müssen zunächst das schmerzfreie Gewebe bewegen, damit es zu keinen Spannungen kommt. Das ist die erste Phase nach der Operation. Mitte Jänner konzentrieren wir uns auf die operierte Schulter und schauen, dass wir sie wieder kräftig und mobil machen. Erst danach kann man von einem intensiven Aufbau für den Spitzensport sprechen“, erklärt Siemes.

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Heilung steht im Vordergrund

Derzeit arbeitet Österreichs ehemalige Nummer 1 an seiner Rückkehr auf die ATP-Tour. Das wird allerdings noch einige Monate dauern.

Geplante Rückkehr im August

Erst acht bis neun Monate nach der Operation kann man an eine Rückkehr auf die Tennis-Profitour denken. Das bedeutet: Im August 2016 will Melzer wieder spielen. Dass sich der Doppel-Spezialist nur auf diesen Bewerb konzentriert und im Einzel nicht mehr zurückkehrt ist kein Thema. „Ich spiele noch viel zu gerne Tennis und will das daher nicht nur auf Einsätze im Doppel beschränken. Wenn mein Aufschlag und die Grundschläge wieder schmerzfrei funktionieren, glaube ich an ein gelungenes Comeback“, ist Melzer zuversichtlich.

Nach der Scheidung von Ehefrau Iveta Benesova hat Melzer mittlerweile wieder eine neue Partnerin an seiner Seite. „Mir geht es gut und ich freue mich auf die kommenden Aufgaben“, strahlt der 34-jährige Zuversicht aus. Die letzten Tage des schwierigen Jahres 2015 verbringt er gemeinsam mit seiner Familie. „Heuer kann ich die Feiertage ganz ohne Turnier- und Trainingsstress endlich einmal genießen.“ Das soll die nötige Kraft für den Weg zurück in den Spitzensport bringen.

Klaus Fischer, noe.ORF.at

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