Das wurde aus den Neujahrsbabys

Desiree Pfeiler hat Fernsehgeschichte geschrieben - wenngleich sie es damals nicht wusste. 1990 war die heutige AHS-Lehrerin als erstes Neujahrsbaby aus Niederösterreich im Fernsehen zu sehen. noe.ORF.at hat drei Neujahrsbabys besucht.

Im Jahr 1957 berichtete der ORF zum ersten Mal über Neujahrsbabys. Die Namen der Kinder und ihrer Mütter wurden damals nicht genannt. Desiree Pfeiler aus der Storchenstadt Marchegg (Bezirk Gänserndorf) war 1990 das erste Neujahrsbaby, über das in der Fernsehsendung „Niederösterreich heute“ berichtet wurde. Die heutige AHS-Lehrerin kam um 0.07 Uhr im Krankenhaus Hainburg (Bezirk Bruck an der Leitha) mit einem Gewicht von 3,65 Kilogramm und einer Größe von 52 Zentimetern zur Welt.

„Brötchen und Sekt wieder eingekühlt“

„Wir hatten damals schon alles für die Silvesterfeier hergerichtet“, erinnert sich Vater Friedrich Pfeiler. „Auf einmal meinte meine Frau, dass es jetzt soweit ist. Wir haben die Brötchen und den Sekt wieder in den Kühlschrank gestellt und sind gefahren.“ Mutter Sabine Pfeiler ergänzt: „Zuerst wollten sie mich nach Hause schicken, im Krankenhaus wollten sie vermutlich feiern. Desiree hat aber allen einen Strich durch die Rechnung gemacht.“

Den Besuch des Fernsehteams hatte Desiree damals komplett verschlafen. Umso aufgeweckter zeigte sie sich in den Jahren danach, wie etwa beim Turnen. In ihrer ersten Theaterrolle war sie als Geld in „Jedermann“ zu sehen. Mit ihrem Geburtstag am 1. Jänner hat sie kein Problem - im Gegenteil: „Man kann sich größere Geschenke aussuchen, sie werden preislich auf den Geburtstag und Weihnachten aufgeteilt. Dafür gibt es dann halt das restliche Jahr nichts.“

Neujahrsbaby 1992 und „Neujahrshund“ 2007

Herbert Resel aus Luden bei Raabs (Bezirk Waidhofen an der Thaya) ist das Neujahrsbabys 1991. Er war 48 Zentimeter groß und etwa drei Kilogramm schwer, als er vor genau 25 Jahren im Krankenhaus Horn zur Welt gekommen ist. „Das Nachthemd hängt noch immer im Kleiderschrank“, bemerkt Mutter Christine Resel, als sie sich den damaligen Bericht im Fernsehen ansieht. „Aber in den Strampler passt er nicht mehr rein.“

Auf der gemütlichen Eckbank im Haus wurden alle Geburtstage gefeiert. „Das Schöne ist, dass man am Geburtstag nie arbeiten muss, dass es immer ein Feiertag ist“, sagt Herbert Resel. Er ist heute als Land- und Forstwirt tätig. In der Familie gibt es übrigens noch ein zweites Neujahrsbaby: Hund Heiko ist am 1. Jänner 2007 geboren. „Als ich ihn auf der Bezirkshauptmannschaft angemeldet habe, hatten die Mitarbeiter dort einen ziemlichen Spaß“, so das Neujahrsbaby aus dem Jahr 1991.

Neujahrsbaby 1992: „Dachte, Feuerwerk ist für mich“

Patrick Glanz aus Pfaffendorf (Bezirk Hollabrunn) ist das Neujahrskind von 1992. 3,50 Kilogramm schwer und 52 Zentimeter lang, kam er eine Minute nach Mitternacht im Krankenhaus Hollabrunn zur Welt. Damit war er auch das österreichweite Neujahrsbaby - gemeinsam mit drei anderen Kindern.

Der Wirbel in der Geburtenstation war damals dementsprechend groß. „Die ersten Medienvertreter sind schon um 8.00 Uhr gekommen“, erinnert sich Mutter Andrea Glanz. „Jede Stunde war eine andere Zeitung da, zwischendurch das Radio und natürlich auch das Fernsehen. Es hat bis 14.00 Uhr gedauert, dann war es endlich ruhig.“

Patrick hatte immer Gefallen daran, am 1. Jänner Geburtstag zu haben. Die Freunde hätten an diesem Tag immer Zeit zum Feiern und es gibt ein Feuerwerk. „Als kleines Kind habe ich immmer gedacht, dass das Feuerwerk extra für mich ist. Dann bin ich aber draufgekommen, dass das nicht so ist“, so der heutige Student, der in seiner Freizeit als Fußballtrainer tätig ist.