Verspätete Eisweinlese im Jänner
Bei der Lese dürfen keine Maschinen eingesetzt werden, alles wird von Menschenhand erledigt - und das unter harten Bedingungen. Bei eisigem Wind fanden sich am Montag um 6.00 Uhr viele freiwillige Erntehelfer zum Eisweinlesen in den Weinbergen von Winzer Johann Paul in Leobendorf (Bezirk Korneuburg) ein. „Heute sind wir eher an der unteren Grenze. Je kälter es ist, desto weniger lang braucht man. Da es schon ein paar Tage kalt ist, ist es möglich, dass wir heute lesen“, so der Winzer.
ORF
Milde Winter erschweren Produktion
Paul presst seinen Eiswein seit 2002 aus grünen Veltliner-Trauben. Nach einer knappen halben Stunde sind die Zeilen abgeerntet, die Trauben werden zum Pressen gebracht. Mit dabei ist der Weinbauinspektor, der den Zuckergehalt des gepressten Saftes kontrolliert. Dieser muss in Österreich mindestens 25 Grad Klosterneuburger Mostwaage betragen, sonst darf er die prestigeträchtige Bezeichnung „Eiswein“ nicht führen, sondern wird ein Auslesewein.
Die milderen Winter mit immer weniger Frosttagen erschweren die Eiswein-Produktion. „Beim ersten Eiswein haben wir im Dezember gelesen, jetzt sind wir im Jänner“, so Johann Paul. „Jetzt kommt angeblich wieder eine wärmere Periode. Es wird immer unsicherer, Eiswein einzubringen.“ Die Ernte schätzt Paul heuer auf cirka 200 Liter. Der neue Eiswein darf frühestens ab 1. Mai 2016 verkauft werden.