Niedriger Zuckerpreis: Agrana baut auf Stärke

Zucker, Stärke und Frucht sind die drei Säulen, auf denen der Konzern Agrana aufgebaut ist. Doch der niedrige Zuckerpreis drückte das Konzernergebnis. Das Segment Stärke wird deswegen weiter ausgebaut.

In der einzigen Kartoffelstärkefabrik Österreichs in Gmünd (Bezirk Gmünd) investierte Agrana im laufenden Geschäftsjahr über neun Millionen Euro in das Segment Stärke. Das Geld floss etwa in eine Kartoffelwaschanlage oder in die Produktion von Säuglingsnahrung, so Werksleiter Norbert Harringer: „Im letzten Jahr haben wir in eine Anlage zur trockenen Mischung zur Säuglingsmilchnahrung investiert, damit wir künftig alle Bestandteile, die nicht unbedingt im Nassansatz trocknen müssen, trocken zumischen können und auf diese Art und Weise die Leistung der Anlage steigern können.“ Zum anderen könne man auf diese Weise die Energiekosten entsprechend reduzieren, so Harringer gegenüber noe.ORF.at.

Zuckerrüben werden abgeladen

APA/MTI

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Stärke als „wachsendes Segment“

So werden bei Agrana jährlich 250.000 Tonnen Erdäpfel zu 300 verschiedenen Produkten verarbeitet. Dennoch gibt es bei der Kartoffelstärke Herausforderungen: Aufgrund des heißen Sommers und der Ernteausfälle stand diese Reinigungsmaschine für Erdäpfel früher als erwartet wieder still. Dennoch wuchs das Stärkesegment in den vergangenen Jahren stark, sagt Vorstandsvorsitzender Johann Marihart: „Der Stärkebereich ist unser stärkster Wachstumsbereich, und vor 25 Jahren war der Stärkebereich noch bestenfalls 100 Millionen Euro stark. Heute liegen wir bei über 600 Millionen Euro Umsatz.“

In Gmünd vertraut man auf die Vielseitigkeit von Stärke, sagt Marihart: „Weil Stärke ein nach wie vor wachsendes Segment ist. Und zwar in Europa, aber auch weltweit. Und auch weil wir gute Chancen im Biobereich, bei gentechnikfreien Produkten und Spezialitäten sehen“, so Marihart. Ein Angebot, das Agrana auch im Falle des in Kraft tretenden Freihandelsabkommens TTIP auf dem Markt positionieren will.

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