Extremsportler auf Weltrekordkurs

Der niederösterreichische Extremsportler Michael Strasser nahm Ende Jänner die schnellste Kontinentaldurchquerung Afrikas auf dem Fahrrad in Angriff. Nach etwas mehr als einer Woche liegt er mit seinem Vorhaben auf Weltrekordkurs.

„Es geht darum, von der Mittelmeerküste bis hinunter ans Kap der Guten Hoffnung zu kommen“, schilderte Michael Strasser vor dem Start in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. „Wir reden von insgesamt 11.500 Kilometern und das bedeutet, wenn Straßen vorhanden sind, muss ich 400 Kilometer am Tag Fahrrad fahren.“ Der aktuelle Weltrekord wird von einem Fünf-Mann-Team gehalten. Er liegt bei etwas mehr als 37 Tagen. Strasser will ihn alleine brechen. Dafür muss er bis spätestens 5. März an der Südspitze Afrikas ankommen.

Michael Strasser Weltrekordversuch Extremsportler

Cairo2Cape / Wisser

Michael Strasser muss 11.500 Kilometer in weniger als 37 Tagen zurücklegen, um den Weltrekord zu brechen

Zwei Tage schneller als der Weltrekord

Nach etwas mehr als einer Woche ist der 32-jährige Trautmannsdorfer auf dem besten Weg. Doch die ersten Tage auf den Straßen Ägyptens und des Sudans waren hart. „Gefühlte hundert Bodenwellen, die ein schnelles Weiterkommen unmöglich machten und Straßen, die in Österreich noch keine wären, machten die Sache nicht einfacher“, sagte Strasser gegenüber noe.ORF.at. Starker Gegenwind, Temperaturen zwischen fünf Grad nachts und 45 Grad tagsüber sowie Müdigkeit sind tägliche Wegbegleiter.

Bis zu 18 Stunden verbringt Strasser pro Tag auf dem Rad. In den ersten sieben Tagen legte er bereits 2.367 Kilometer zurück. Damit war Strasser zwei Tage schneller als der Weltrekord. Um die enormen Strapazen meistern zu können, muss der Extremsportler täglich mindestens 15.000 Kalorien an Essen zu sich nehmen. Ganz oben auf der Speisekarte steht Reis mit Ketchup und Salz. Dieses Menü bringt besonders viel Kraft. Sein Team besteht aus einer Ärztin und einem Kameramann. Sie kochen und fahren mit dem Begleitauto. „Ich fühle mich richtig gut dank meinem Betreuerteam, sie leisten sehr gute Arbeit“, sagte Strasser.

Michael Strasser Weltrekordversuch Extremsportler

Cairo2Cape / Wisser

Das Betreuerteam kümmert sich rund um die Uhr um den Extremsportler

Kleiner Rückschlag beim Assuan-Stausee

Einen kleinen Rückschlag musste Strasser beim „Assuan-Stausee" hinnehmen. Der Extremsportler wollte den See schwimmend bezwingen, allerdings ist der See militärisches Sperrgebiet. Strasser musste deshalb auf eine Fähre ausweichen. „Die Sicherheit geht vor“, sagte Strasser. „Das Militär erlaubte mir keine Experimente, weil die Krokodile und Nilpferde im See keine Scheu vor Menschen haben.“

Den Erfolg des Projektes sollte das aber nicht schmälern. Bis jetzt benützte Strasser noch kein einziges Mal das Begleitauto. Außerdem fuhren die derzeitigen Weltrekordhalter ebenfalls mit der Fähre über den Stausee. Derzeit befindet sich Strasser übrigens auf dem Weg Richtung Äthiopien. Dort wird er auf das Mountainbike umsteigen, da viele Gebirgswege mit schlechter Straßenbeschaffenheit auf den Extremsportler warten.

Michael Strasser Weltrekordversuch Extremsportler

Cairo2Cape / Wisser

Strasser freut sich über die Unterstützung der Einheimischen

Einheimische unterstützen Strasser

Die Menschen in Ägypten und im Sudan reagierten bis jetzt durchwegs positiv auf die Weltrekordjagd des Trautmannsdorfers. „Die Einheimischen schätzen uns Österreicher. Oft hörten wir ‚Nemsa-people are good people‘ [Anm.: Nemsa ist arabisch für Österreicher] vom Straßenrand“, freute sich Strasser über die positiven Rückmeldungen vor Ort. Sollte Strasser den Weltrekord brechen, wäre dem Niederösterreicher ein Eintrag in die Geschichtsbücher sicher. Wie er gegenüber noe.ORF.at verriet, kümmerte er sich bereits um die Anmeldung beim „Guinness-Buch der Rekorde“.

Mathias Eßmeister, noe.ORF.at

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