St. Pölten hofft auf neues Cupmärchen

Zwei niederösterreichische Mannschaften kämpfen am Dienstag und Mittwoch um den Einzug ins Halbfinale des ÖFB-Cups. Admira Wacker Mödling gastiert bei Rapid, Zweitligist St. Pölten will in Mattersburg das nächste Cupmärchen schreiben.

Der SKN St. Pölten geht gegen den Tabellensiebenten der Bundesliga als Außenseiter ins Spiel, weiß aber selbst am besten, was im Cup möglich ist. Auf dem sensationellen Weg ins Finale schalteten die Niederösterreicher vor zwei Jahren die Bundesligisten Sturm Graz und Ried aus. Damals qualifizierte man sich sogar für den Europacup.

Für Trainer Karl Daxbacher stellen die Burgenländer keine unüberwindbare Hürde dar: „Mattersburg ist eine heimstarke Mannschaft, aber wir haben gerade im Herbst bewiesen, dass wir auswärts starke Leistungen liefern können und machen uns natürlich Hoffnungen, auch in Mattersburg bestehen zu können.“

Für den SKN-Coach hat der Cup einen ganz besonderen Stellenwert. „Man kann mit relativ wenigen Spielen in ein Finale kommen oder sogar einen Europacup-Startplatz ergattern. Es sind nur noch acht Mannschaften dabei. Allerdings sind die großen Favoriten noch drinnen – Austria, Rapid und Red Bull Salzburg. Das erschwert die Sache natürlich um einiges. Aber wichtig ist jetzt erst einmal, die nächste Runde zu überstehen“, sagt Daxbacher.

Prettenthaler: „Werden unser letztes Hemd geben“

Im Winter verstärkte sich St. Pölten mit einem echten Cupspezialisten. Außenverteidiger Mark Prettenthaler durfte die Trophäe bereits mehrmals in die Luft stemmen. „Der Cup ist immer eine super Geschichte. Ich habe ihn schon dreimal gewinnen dürfen, sogar mit einem Drittligisten. Wir werden unser letztes Hemd geben, dass wir weiterkommen.“

Pressekonferenz SKN Sankt Pölten

SKN St. Pölten

Trainer Karl Daxbacher (2.v.l.) freut sich über seine drei Neuzugänge Außenverteidiger Mark Prettenthaler, Angreifer Bernd Gschweidl und Offensivmann Cheikhou Dieng (v.l.)

Mit dem Regionalligisten Pasching sorgte Prettenthaler 2013 für die Cup-Sensation schlechthin in den vergangenen Jahren. Der 32-Jährige plant mit St. Pölten einen ähnlichen Coup. „Ich vergleiche es immer gerne mit den Pasching-Erfolgen. Wir haben damals mit einem Drittligisten alle drei Großen (Salzburg, Rapid, Austria, Anm.) in Österreich geschlagen. Dementsprechend weiß ich, dass jeder zu schlagen ist. Wir sind der Underdog, aber wir fahren dorthin, um zu gewinnen, nicht um auszuscheiden.“

Ein Nachteil könnte für St. Pölten der Zeitpunkt des Cup-Viertelfinales sein. Während Bundesligist Mattersburg bereits am Wochenende ins Frühjahr startete, beginnt die Rückrunde in der Ersten Liga erst Ende Februar. Der SKN steckt mitten in der Vorbereitung. Wenige Tage nach dem Cupspiel fährt die Mannschaft zum Trainingslager nach Belek. „Für die Erste-Liga-Mannschaften ist der Zeitpunkt schwierig“, gibt Trainer Daxbacher zu. „Wir rechnen uns aber trotzdem Chancen aus.“

Zur St. Pöltener Geheimwaffe könnte Neuzugang Cheikhou Dieng werden. Der senegalesische U23-Teamspieler bewies seinen Torriecher bereits im letzten Test beim 3:0 gegen Ritzing. Ausfallen wird hingegen Florian Mader. Der Mittelfeld-Regisseur hat nach überstandener Bandscheiben-Operation noch Trainingsrückstand.

Admira ohne Angst gegen Rapid

Neben St. Pölten kämpft auch die Admira um den Einzug ins Cup-Halbfinale. Die Südstädter haben aber eine noch schwierigere Aufgabe vor sich. Sie müssen im Ernst-Happel-Stadion in Wien gegen Rapid bestehen. „Angst haben wir keine“, stellt Trainer Oliver Lederer klar und ergänzt: „Gegen Rapid haben wir in den letzten Jahren fast immer ganz gute Ergebnisse gebracht. Es wird wieder ein interessantes Spiel. Es ist ein Cupspiel, es sind andere Voraussetzungen.“

Dass das wichtige Spiel gegen Rapid nur drei Tage nach der 1:2-Niederlage gegen Salzburg zum Frühjahrsauftakt in der Bundesliga stattfindet und Rapid damit einen Tag mehr zur Erholung hat, sieht Lederer nicht als Nachteil: „Wir haben einen breiten Kader, um frische Kräfte zu bringen und wir sind voller Vorfreude auf diese Partie.“

Das Cup-Viertelfinale zwischen Rapid und der Admira wird am Mittwoch um 18.00 Uhr im Wiener Ernst-Happel-Stadion angepfiffen. Bereits am Dienstag kämpft der SKN St. Pölten ab 18.30 Uhr in Mattersburg um den Einzug in die nächste Runde.

Mathias Eßmeister, noe.ORF.at

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